Ansicht des Dorfes Körbecke nach einer Zeichnung um 1830, von F.J.Brand, Altertums-Verein Paderborn Nr.177-178

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Sonstiges aus Körbecke

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Nachruf auf General-Major von Rudorff 

Vorbemerkungen von Kurt Bremer:  Die Familie Rudorff wohnte auf dem Amthof in Körbecke. Dieser Hof gehörte zur von Spiegelschen Verwaltung und war Sitz des von Spiegelschen Amtmannes. In der Herrschaft Desenberg, zu der Daseburg, Rösebeck, Körbecke, Bühne, Manrode und Mudenhagen gehörten, übten die von Spiegel eine eigene Gerichtsbarkeit aus und es war ein Richter, ein Amtmann und ein Notarius angestellt. Von 1734 bis 1759 wohnte der Amtmann Johann Friedrich Rudorff, der am 22.04.1759 gestorben ist, auf dem Amthof.  Der Sohn Wilhelmus Henricus Gottlieb Rudorff wurde hier am 10.04.1741 geboren.

 Nach 1759 war Fridricus Antonius Speiermann Spiegelscher Amtmann mit Wohnsitz auf dem Amthof. Nach der Verlegung des Spiegelschen Amtes nach Rösebeck kaufte um 1790 Jodocus Georg Bremer aus Mantels Haus den Amthof mit 120 Morgen und übergab ihn seinen Sohn Georg Heinrich. Dessen Tochter Elisabeth, die den Amthof geerbt hatte, heiratete den Heinrich Jürgens von Bölten ins Haus. Dieser Name hat sich bis heute auf dem Amthof erhalten.

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Im Kirchenbuch von Körbecke hat am 3. Januar des Jahres 1833 der damalige Pastor Wilhelm Finkelnburg den folgenden Nachruf auf den General-Major Wilhelm Heinrich Gottlieb von Rudorff aus der preußischen Staatszeitung Nr 332 eingetragen:

 

Nekrolog ad perpetuam memoriam

Berlin, d. 28ten November 1832

 

Allgemeine Preußische Staatszeitung

Nro: 332.

 

In der Nacht vom 18ten zum 19ten November 1832 starb einer der letzten Veteranen aus dem siebenjährigen Kriege, der pensionierte General-Major Wilhelm Heinrich Gottlieb von Rudorff, im 92ten Jahre seines Alters.

Er war am 10ten April 1741 zu Cörbecke bei Warburg im Paderbornischen geboren, wo selbst sein Vater Justiz-Amtmann war. Er wurde getauft den 12-ten des Monats und Jahres. Seine Pathen waren Franciscus Antonius Rinteln, Spiegelscher Actuarius, Freiherr Christoph Wilhelm v. Spiegel zum Desenberge und der Capitain Lieutnant von Uslar in Elbikerode.

Für eine juristische Laufbahn bestimmt, besuchte er seit seinem 14ten Jahre die Schule zu Kloster Bergen, welche er jedoch 1757, selbst gegen seines Vaters Willen, verließ um in dem damals errichteten von Bellingschen Husaren-Regimente Kriegsdienste zu nehmen. Mit diesem nahm er an den wichtigsten Schlachten und Gefechten des siebenjährigen Krieges, unter anderem an der Schlacht von Kunersdorf und Freiberg so rühmlichen Antheil, dass er in kurzem vom gemeinen Husaren zum Sekonde-Lieutnant aufrückte. -------- Auch in dem sogenannten einjährigen Kriege des Jahres 1778 zeichnete er sich in mehreren Kavallerie-Gefechten in Böhmen ehrenvoll aus. Im Jahre 1786  wurde er in den Adelstand und im Jahre darauf zum Escadrons-Chef erhoben, in welcher Eigenschaft er dem Kriege nach Holland beiwohnte, nach dessen Beendigung ihn durch seine Beförderung zum Major und die Verleihung des Ordens pour le merite (1789) ein Anerkenntnis seiner Verdienste zu Theil wurde. – In den Revolutions-Kriegen (1792) nahm er mit dem nach den Niederlande befehligten Bataillon des v. Goltzschen Husaren-Regiments an mehreren Gefechten Antheil, musste jedoch eines Augenübels halber auf höheren Befehl, das Kommando des Depots in Stolpe übernehmen. Von hier aus wurde er zum Kommandeur des Husarenregiments v. Kettewitz in Schlesien ernannt (1796), woselbst er bald zum Oberst-Lieutnant (1798) und zum Obersten (1799) emporstieg. Im Jahre 1805 ernannte ihn des Königs Majestät zum Chef des damaligen Leib-Husarenregiments v. Göcking, welches seitdem seinen Namen führte. Im Jahre 1806 leitete er als General-Major eine der wenigen glücklichen Schlachten dieses unglücklichen Feldzuges, das Gefecht bei Kriewitz, u. wohnte dem bei Lübeck bei, woselbst er mit den Corps des damaligen Generals der Kavallerie v. Blücher in die Kapitulation eingeschlossen und gefangen wurde. – Nach allen diesen Feldzügen, aus denen er mit 22 ehrenvollen Wunden zurückkehrte, wurde er im Jahre 1809 unter voller Anerkennung seiner Verdienste in den Ruhestand versetzt. Er lebte seitdem in Berlin in stiller Zurückgezogenheit. Er hinterlässt drei Söhne, sämtliche in preußischen Militärdiensten und eine Tochter. Seine Gattin, geb. von Grelle, war ihm 10 Monate früher vorausgegangen. 

Cörbecke, den 3. Januar 1833

 

Die nachstehenden Informationen und Angaben habe ich mit Erlaubnis v. Thomas Zehe dem Internet:  zietenhusar.ag.vu/die_zietenhusaren.html    entnommen.  (Kurt Bremer)

Se. Majestät wollen, daß in denen zu dem Allerhöchsten Gebrauch zu fertigenden Listen von der Armee das Zieten 'sche Corps Husaren den anderen Husaren-Regimentern vorgesetzt werden soll.
Allerh. Cab. Ordre 1742 

Namen des Regiments von seiner Gründung bis zur Auflösung

1730 - 1736

Berlinsches Husaren - Korps

1736 - 1741

Leib - Korps - Husaren

1741 - 1806

Leib-Husaren-Regiment Nr. 2 mit jeweils dem Namen des Chefs:
1741-1786 Zietensche Husaren

1786-1794 von Eben Husaren

1794-1805 von Göcking Husaren

 1805-1806 von Rudorff Husaren

 

1806 - 1808

Husaren-Brigade (Regiment) von Rudorff

1808

1. Brandenburgisches Husaren-Regiment

1809 - 1816

Brandenburgisches Husaren-Regiment

1816 - 1823

3. Husaren-Regiment (Brandenburgisches)

1823 - 1860

3. Husaren-Regiment

1860 - 1861

Brandenburgisches Husaren-Regiment Nr. 3

1861 - 1889

Brandenburgisches Husaren-Regiment (Zietensche Husaren) Nr. 3

 

1889 - 1919

Husaren-Regiment von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3

 

Telgte im Februar 2009