|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Körbecker Auswanderer und Auswanderungsgeschichten
Im 19. Jahrhundert aus Körbecke ausgewandert von Kurt Bremer (Ergänzungen nach der Erstveröffentlichung habe ich durch ein blaues Schriftbild besonders gekennzeichnet) Mein Urgroßonkel Ignaz Bremer ist im Oktober 1869 in die USA ausgewandert. Diese Auswanderung und seinen weiteren Lebensweg habe ich recherchiert und das Ergebnis im Jahrbuch 2007 des Kreises Höxter veröffentlicht. Auch in dieser Rubrik über die Auswanderer ist die Auswanderungsgeschichte von Ignaz Bremer mit einigen zusätzlichen Informationen enthalten. Durch die Nachforschungen hierzu wurde in mir das Interesse geweckt, weitere Körbecker Auswanderer des 19. Jahrhunderts namentlich ausfindig zu machen und mehr über ihren Verbleib zu erfahren. Dabei beschränkte ich mich auf die Auswanderung in die USA. Mit diesen Überlegungen begann ich meine Suche. Sehr schnell musste ich feststellen, dass es über die Auswanderer aus Körbecke keine offiziellen Unterlagen gibt. Nirgendwo ist fest gehalten, wer zu welchem Zeitpunkt aus Körbecke ausgewandert ist. Mein Urgroßvater Clemens Bremer schreibt hierzu in seiner Chronik „Von und für Coerbecke“: Mit Einrechnung einiger Vor- und Nachgänger suchten 10 Familien und um 250 Einzelpersonen in Amerika eine neue Heimat…. zumeist in dem Staat Missouri und seiner Hauptstadt St. Louis, daneben aber auch nach Texas und Illinois. 2 weitere mittellose Familien paktierten wegen nicht ausreichender Überfahrtsmittel mit einem Agenten über das Reiseziel Australien….Sie wurden aber nicht in Australien sondern in Südafrika gelandet, wo es ihnen ihren Nachrichten nach anscheinend sehr gut erging. Vitus (Joseph) Gocke führt in seiner Familienchronik zu diesem Thema aus: „in den letzten 55 Jahren sind außer den ledigen alleinstehenden Personen noch folgende Familien, welche mir noch alle bekannt sind, nach Amerika ausgewandert, indem sie ihre Güter, bestehend aus Haus, Viehbestand und Ländereien verkauften und dann die Reise auf einem Segelschiffe machten, welche Reise immerhin 3 Monate und oft noch länger dauerte.
1. Landwirt Hesse aus G……hause ein 3-Spänner Bauer 2. Familie Gründer aus Meppeshause ein 3-Spänner Bauer 3. Vorsteher Bessen aus Kranlippes Hause ein 3-Spänner Bauer 4. Familie Bremer aus Bockes- (jetzt Stratenhause) ein 2-Spänner Bauer 5. Familie Sommer aus Schindershause Abdecker 6. Familie Michels aus Michelshause ein Schuhmacher 7. Familie Menne aus Mennenhause ackerte mit 2 Ochsen 8. Familie Burchardt aus Heiermeshause ein 2-Spänner Bauer 9. Familie Richter aus Lammershause ein 2-Spänner Bauer 10. Familie Rose aus Hennigeshause ein 2-Spänner Bauer 11. Familie Wittkopp aus Peitshause ein 5-Spänner Bauer 12. Familie Arrendes aus Fritzenshause Schneider
Die Familien Degenhardt aus Degenhardtshause, Peine aus Grabenhause und Gründer (Schloßkarl) wanderten nach Kapstadt in Südafrika aus.
------------------------------------------------------------------------
Mit den Westfälischen Auswanderern hat sich Regierungs-Oberamtmann Friedrich Müller (1997 in Münster gestorben) befasst und deren Namen in verschiedenen Bänden hierzu zusammengestellt. In dem nachstehend genannten Buche habe ich auch Körbecker Namen gefunden, die dort als heimliche Auswanderer erfasst sind. Auswanderer aus dem Regierungsbezirk Minden II. Teil: Heimliche Auswanderung von 1814 bis 1900 Bände 47 und 48: von Friedrich Müller In diesen Bänden sind die nachfolgenden Körbecker aufgeführt, die in den Akten des damaligen Regierungsbezirks Minden als heimliche Auswanderer erfasst sind. Es handelt sich dabei um männliche Personen, die ohne entsprechende Ausreisepapiere ausgewandert sind, weil sie sich der Militärpflicht entziehen wollten. Da sie bei der Wehrerfassung nicht anwesend waren, wurden Nachforschungen über ihren Verbleib angestellt, die aktenkundig gemacht worden sind. So ist eine Anzahl von Auswanderern aus Körbecke in diesen amtlichen Unterlagen als heimliche Auswanderer erfasst worden. Diese Erfassung muss jedoch vor dem Hintergrund kritisch betrachtet werden, als auch Personen in ihnen genannt sind, die im Kindes- oder heranwachsenden Alter mit ihren Familien ausgewandert sind und dann bei der späteren Erfassung zur Ableistung des Militärdienstes (mit ca 21 Jahren) nicht mehr anwesend waren. Auch solche Personen sind in Einzelfällen als „heimliche Auswanderer“ in dieser Aufstellung enthalten. Nachstehend sind diese „Heimlichen Auswanderer“ aus Körbecke mit den fortlaufenden Nummern, unter denen sie Friedrich Müller in seinem Buch erfasst hat, aufgeführt.
Bei den in fetter Schrift genannten Auswanderern handelt es sich um Körbecker Bürger jüdischer Religion, die nicht in den Kirchenbüchern eingetragen und für die somit auch keine näheren Angaben zu ihren Familien vorhanden sind. In Spalte 1 steht die laufende Nummer, unter der die „heimlichen Auswanderer“ aus Körbecke von Friedrich Müller erfasst sind, in Spalte 3 das in den Akten enthaltene Geburtsdatum und in Spalte 4 das vermutliche Jahr der Auswanderung. Diese letzten beiden Daten stimmen nicht immer mit den tatsächlichen Fakten überein. In die Körbecker Gemeindechronik hat der damalige Gemeindevorsteher Ignaz Bremer aus Tönen Hause im Juli 1835 eingetragen: in diesem Monat sind Johan Bernard Goeken und Bernard Joseph Menne von hier nach Amerika gemacht; im Sept. 1836 nochmals: in diesem Monat ist der Franz Joseph Goeken von hier nach Amerika gemacht; weitere Eintragungen über die Auswanderung von Körbecker Bürgern enthält die Gemeindechronik nicht. Mehr Informationen über Auswanderer aus Körbecke habe ich nicht gefunden. Die vorstehenden Namen waren der Einstieg in eine abenteuerliche Suche, die mich in amerikanische genealogische Dateien, in die ich mich einkaufen musste, was auch für die Nutzung des amerikanischen Census ab 1830 und von Passagierlisten von Auswanderungsschiffen notwendig war, und in andere im Internet auffindbare Informationsquellen geführt haben. Hierdurch stieß ich auf immer mehr Informationen und Hinweise, durch die sich die Namensliste und auch die Informationen über die Auswanderer ständig erweitert haben. Wegen der Menge der Daten habe ich die Ergebnisse meiner bisherigen Nachforschungen getrennt in die Bereiche „Auswanderung von Familien“ und „Auswanderung von Einzelpersonen“ dargestellt, obwohl sich auch zwischen diesen Personenkreisen durch Heirat erneut Verbindungen ergeben haben. Meine Nachforschungen sind mit diesen Ausführungen nicht beendet. Ich hoffe auf weitere Hinweise und Zufallstreffer. Vielleicht fühlt sich auch mancher Körbecker Bürger durch diese Informationen angeregt, auf dem eigenen Hausboden oder im Keller nach alten Schriftstücken oder Briefen zu suchen, die weitere Einzelheiten über die Auswanderungen von Vorfahren oder auch zusätzliche Namen enthalten. Hierdurch könnte ich die bisherigen Ergebnisse ergänzen und erweitern.
Auswanderung von Körbecker Familien Anhand der Auflistung von Vitus (Joseph) Gocke bin ich diesen Familien und ihrem Verbleib nachgegangen. Ich habe nicht alle Familien wieder gefunden, die dort genannt sind. Von der genannten Familie Sommer sind weiter unten Ausführungen gemacht worden, aber ein eindeutiger Nachweis ihrer Auswanderung konnte bisher nicht erbracht werden.
Familie Bessen (Kranlippes) Die Familie Bessen war vor ihrer Auswanderung Eigentümer von Kranlippes Haus. Johann Georg Bessen, geboren am 17.11.1797 in Verwalts Haus, heiratete am 15.07.1823 die am 14.01.1803 geborene Erbin von Kranlippes Haus, Maria Agnes Jacobi, und nach deren frühen Tod (23.03.1829) am 14.07.1829 die Caroline Jürgens (geb. am 01.11.1806) aus Bölten Haus. Johann Georg Bessen war von 1843 bis 1852 Gemeindevorsteher von Körbecke und bewirtschaftete im Zeitpunkt der Auswanderung einen 3-Spänner Hof. Die Familie stellte sich laut Kirchenbuch wie folgt dar – die Spalten mit dem Zusatz „ergänzt“ sind von mir hinzugefügt.
Von den 11 Kindern sind der Ludovicus Augustinus 1824 und der Friedrich Wilhelm 1833 und somit vor der Auswanderung gestorben. Joseph Bessen ist bereits 1851 in die USA ausgewandert. Er erreichte New Orleans am 26.06.1851, fuhr dann den Mississippi hinauf bis St. Genevieve und baute sich in der Nähe dort in Präirie du Rocher, Illinois, eine Farm auf. Er heiratete die Maria Hesse aus Körbecke, die bereits 1846 mit ihrer Familie in die USA ausgewandert war. Die übrige Familie Bessen folgte in 1854. Johann Georg, Caroline, Elisabeth, Therese, Clemens, Dina, Lorenz, Anna und Carl erreichten von Bremen kommend mit dem Schiff Hermann New Orleans am 08.05.1854. Der Sohn Heinrich kam in New Orleans am 13.05.1854 mit der Anna Delius an; er war offensichtlich etwas später als die übrige Familie gefahren, weil er als „heimlicher Auswanderer“ die Auswanderung der ganzen Familie gefährdet hätte, wenn er bei seinem Versuch, Deutschland unerlaubt zu verlassen, gefasst worden wäre. Auf der Anna Delius befanden sich noch weitere 6 Körbecker Auswanderer. Johann Georg Bessen gründete eine Farm in Red Bud, Randolph County, Illinois, südlich von St. Louis gelegen. Dort ist er am 27.10.1865 gestorben. Der Sohn Joseph Bessen ist auf seiner Farm in Prairie du Rocher, Randolph County, Illinois, am 09.07.1887 gestorben. Sein Frau Maria, geb. Hesse, lebte weiter auf der Farm bei ihren unverheirateten Sohn Joseph und starb 1917. Sie hatten gemeinsam 6 Kinder. Der Sohn Heinrich Bessen baute sich in Ruma, Randolph County, Illinois eine Farm auf. Er heiratete am 01.09.1861 die Carolina Wilhelmina Jostes aus Körbecke (Davids). Er ist in 1900 gestorben und seine Frau am 24.01.1917. Sie hatten 4 Kinder. Anna Maria Elisabeth Bessen heiratete in Hickman, Kentucky einen Charles Brandes, mit dem sie in 1900 aber in Chester, Randolph County, Illinois, lebte. Sie starb am 19.04.1922 in Chester. Ihr Mann am 21.04.1924 ebenfalls in Chester. Das Paar hatte 3 Kinder. Theresia Bessen heiratete 1860 den Andreas Sänger, der in 1930 geboren war und aus dem Bezirk Posen stammte. Sie hatten insgesamt 9 Kinder. Und lebten auf ihrer Farm in in Chester, Randolph County, Illinois. Theresia starb dort als Witwe in 1916. Clemens Bessen (13589) betrieb in Ruma mit seinem Bruder Heinrich gemeinsam eine Farm. Er war seit dem 134.06.1862 verheiratet mit der in Deutschland geborenen Elisabeth Ronnenberg. Er starb am 17.01.1900 in Brewerville, wo er bei seinem Sohn Charles lebte. Das Ehepaar hatte insgesamt 4 Kinder. Anna Maria Dina Bessen lebte 1860 auf der Farm ihres Bruders Joseph; sie heiratete einen Fritz Ronnenburg und ist laut Kirchenbuch-Eintragung von Prairie du Rocher dort schon am 06.04.1876 im Alter von 36 Jahren gestorben. Lorenz Bessen hat am amerikanischen Bürgerkrieg teilgenommen wie ein Antrag auf eine Pension in 1883 aussagt. Weitere Informationen über ihn habe ich nicht gefunden. Der Sohn Karl Bessen starb am 8.11.1865, 11 Tage nach seinem Vater, in Red Bud, Illinois. Sein Patenonkel war Franz Bielefeld aus Welda, der mit einer Schwester seiner Mutter verheiratet war.
Anna Bessen heiratete 1871 einen Henry Heine in Hanover/USA. Sie lebten im Jahre 1900 in Brewerville/Ruma, Randolph County, Illinois. Sie ist in 1930 gestorben. Sie hatten 4 Kinder. Die Mutter Caroline Bessen lebte nach dem Tode ihres Mannes bei ihrer Tochter Anna Heine in Ruma, Randolph County in Illinois. Sie starb vor 1910, ihr genaues Todesdatum ist nicht bekannt. Mein Urgroßonkel Ignaz Bremer (siehe obigen Hinweis), begab sich nach seiner Ankunft in den USA sofort nach St. Louis, weil dort eine Schwester seiner Mutter Theresia Bessen verheiratet war und er besuchte auch wenige Wochen später seine Vettern Joseph, Heinrich und Clemens Bessen, deren Vater Johann Georg ebenfalls ein Bruder seiner Mutter war. Seine Überfahrt nach Amerika, seine Ankunft und den Besuch bei seinen Vettern hat er in seinem ersten Brief vom 09.01.1870 an seinen Bruder Clemens näher beschrieben. Er schreibt: „…………Am 16.10. waren wir des Morgens in aller Frühe im Hafen New York. Des Nachmittags wurden wir im Kastel (richtig Castle - K.B.) Garden ausgesetzt. Das ist ein großes Gebäude nahe am Wasser, in welches die Passagiere und das Reisegepäck landen. Um das Gepäck braucht man sich nicht weiter zu kümmern, als das man angibt, wohin es soll. Weil des anderen Tages Sonntag war, hielten wir uns in New York auf bis Montag Nachmittag. Dann fuhren wir auf der Eisenbahn nach Saint Louis, wo wir am 21. des Abends ankamen. Wir haben uns einige Tage bei Bruder Joseph niedergelassen (Anmerkung von Kurt Bremer: mit Bruder Joseph ist Joseph Jürgens vom Amthof gemeint; - er war ein Stiefbruder von Ignatz Bremer - er und die Brüder Heinrich und Clemens Jürgens sind in die USA ausgewandert. Heinrich und Joseph lebten in Saint Louis, Clemens hatte eine Farm in der Nähe von Ignatz Bremer in Maries County, Missouri). Derselbe ist wohlhabend und macht gute Geschäfte. Dann besuchte ich viele Cörbecker, denen es allen recht gut geht. Am 27. besuchte ich Onkel Luis und Tante. Dieselben wohnen eine Stunde von der Stadt, und sind wohlhabend. Ich habe einen Monat bei ihnen gearbeitet. Am 5. Dez. kam Heinrich Bielefeld (aus Welda stammend K.B.) von Illinois nach St. Louis und holte seinen Bruder Franz nach Illinois. Um etwas zu erfahren, bin ich mitgemacht, nach Joseph Bessen, Clemens und Heinrich Bessen. Da hättest Du müssen bei mir sein lieber Bruder. August Jostes war auch mit, der wollte seine Schwester und Schwager besuchen. Wir fuhren auf den Mississippi etwa 50 englische Meilen nach Prairie du Rocher, wo Bessens Joseph wohnt. Er wohnt am Ende der Stadt auf seiner über 400 Acre (640 Morgen – K.B.) großen Farm. Johannes Watermeier, Nögels, ist sein Hofmeister. Joseph hat den Kopf voller Ränke, dass man herzlich über ihn lachen muss. Seine Frau und Kinder und Schwiegermutter sind noch recht wohl. Klemens Bessen wohnt auf derselben Farm, war aber nicht zu Hause. Ich traf nur seine Frau und Kinder. Wir kamen den 7. Dez. des Morgens bei Joseph Bessen an. Derselbe brachte uns mit seinem Wagen, unter Führung seines Hofmeisters nach Heinrich Bielefeld seiner Farm, welche 1 ½ Stunde weit von Prairie du Rocher ist. Das war eine lustige Fahrt. Vorn auf dem Wagen saß Nögels Johannes und Heinrich Bielefeld. Mitten saß August Jostes. Daneben stand der lustige Deklamant Joseph Bessen. Ein Fässchen Wiski machte stets die Runde. Hinten saß ich und Franz Bielefeld. Wir hielten uns beim Bielefeld einige Stunden auf und fuhren dann 1 ½ Stunden weiter zum Heinrich Bessen, wo wir uns einige Tage bis zum 10. aufhielten. Als wir beim Heinrich Bessen waren, war etwas unfreundliches Wetter, sonst wäre ich auch mal nach Red Bud gemacht und hätte das Grab unseres Onkels (Johannes Georg Bessen - K. B.) besucht. Als wir fortmachten, fuhr uns Heinrich Bessen nach St. Genevieve an den Mississippi zum Landungsplatze. Unterwegs trafen wir den Clemens Richter (aus Körbecke – K.B.) an, welcher mit 2 mächtigen Ochsen Holz fuhr. Heinrich Bessen ist ein guter verständiger Mann und es geht ihm recht gut. Als ich von der Reise zu meinem Onkel Luis zurückkam, war sein Schwiegersohn aus Edwardsville da, welches ist 18 englische Meilen von St. Louis, in Illinois. Derselbe besitzt eine tüchtige Farm. Da ich gerne in einen Platz wollte, wo nur englisch gesprochen wird, so machte ich mit ihm. Ich habe nun einen guten Platz getroffen, bei einem großen Farmer, einen geborenen Schottländer……..“
Familie Hesse Den Hausnamen der Familie Hesse habe ich bisher nicht in Erfahrung bringen können. Diese Familie bewirtschaftete in Körbecke laut Josef Gocke einen 3-Spänner Hof, bevor sie sich entschloß, in die USA auszuwandern. Der am 31.01.1797 geborene Johannes Franciscus Hesse heiratete am 14.01.1824 die Anna Maria Margaretha Soekefeld (geb. am 27.10.1797) aus Lippes Hause. Aus der Ehe gingen 9 Kinder hervor, von denen drei vor der Auswanderung verstarben. Mit den Eltern sind 6 Kinder ausgewandert.
Die Familie Hesse erreichte am 13.11.1846 von Bremerhaven kommend mit dem Segelschiff Emily Taylor New Orleans. Sie siedelte in Randolph (heute Breman), Randolph County, Illinois. Von dem Familienoberhaupt Franz Hesse ist nur bekannt, dass er in Chester, der Hauptstadt von Randolph County, Illinois gestorben ist. Über seine Frau Anna Maria Margaretha geb. Soekefeld weiß ich nur, dass sie danach auf der Farm Ihres Schwiegersohnes Heinrich Bessen in Ruma gelebt hat. Weitere Informationen über sie habe ich nicht. Die Tochter Anna Maria Elisabeth Hesse, heiratete am 11.05.1848 den Clemens Menne aus Körbecke, der aus Büttlers Haus in der Hohlen Weide stammte, und im Census von 1870 in Randolph (heute Breman), Randolph County, Illinois, mit seiner Familie erfasst ist. Nach den Unterlagen hatten sie eine Tochter, die aber bereits 1888 verstorben ist. Auszug aus der Schiffsliste der Emily Taylor; aufgeführt sind auch Friedrich Dierkes und Carl Krull aus Cörbecke. Zu den letzten beiden sind Ausführungen bei den ausgewanderten Einzelpersonen enthalten. Als Beruf ist für alle Farmer angegeben. Neben den Namen ist auch der Herkunftsort Corbecke deutlich zu erkennen. Mit diesem Schiff ist auch Franz Joseph Bremer aus Hohl Haus ausgewandert. Die in 1830 geborene Maria Hesse heiratete den Joseph Bessen aus Kranlippes Hause, der ebenfalls ausgewandert war. Einzelheiten hierzu siehe bei der Familie Bessen. Johannes Anton Hesse (13140) lebte laut Census von 1860 mit seinem Bruder Joseph Hesse (13590) in Chester, Randolph County, Illinois. Sie waren beide als Farmer erfasst. Vermutlich haben sie gemeinsam eine Farm betrieben. 1880 lebte Anton Hesse mit seiner Frau Hanna, dem Sohn und 4 Töchtern weiterhin in Chester, Randolph County, Illinois. Eberhard Hesse (13582) ist 1870 als Farmer in Kaskaskia, Randolph County, Illinois, erfasst. Er war verheiratet und hatte zu der Zeit 3 Töchter. In 1900 ist er als LKW-Fahrer genannt. Mit ihm sind im Census auch seine Frau Mathilda Kelm, die aus Posen stammte, und 4 Töchter erfasst. Sie lebten zu der Zeit in Evansville, Randolph County, Illinois. Sein Nachbar in 1870 war laut Census von 1870 Clemens Menne aus Cörbecke, der mit seiner Schwester Elisabeth Hesse verheiratet war. Eberhard Hesse ist am 24.12.1908 gestorben. Joseph Hesse lebte 1860 mit seinem Bruder Anton in Chester. Laut Census von 1900 lebte Joseph Hesse mit seiner Frau Eliza Jane Barnett, die in Ellis Grove, Illinois geboren war, und seinen beiden Söhnen auf einer eigenen Farm in Beaver Dum, Butler County, Missouri. Sie hatten insgesamt 4 Kinder, 2 Söhne und 2 Töchter, die alle in Poplar Bluff geboren sind (neben Beaver Dum gelegen). In Poplar Bluff ist Joseph Hesse 1919 gestorben. Über Franz Heinrich Hesse habe ich keine weiteren Informationen finden können. Lediglich, dass er nach der Einwanderung bei seinem Vater in Randolph County, Illinois, lebte.
Familie Jostes (Michels Haus) Josef Gocke nennt in seiner Chronik eine Familie Michels aus Michels Haus und den Beruf Schuhmacher. Hierzu habe ich feststellen können, dass ein Joseph Jostes von Davids, geb. am 09.05.1804, mit dem Beruf Schuhmacher in Michels Haus eingeheiratet hat und mit der Anna Helena Michels, geb. am 11.05.1808 in Michels Haus, am 24.08.1828 getraut wurde. Das Ehepaar hatte insgesamt 10 Kinder. Hierzu ist anzumerken, dass alle 6 Geschwister der Maria Helena Michels vor 1823 und auch die Eltern in 1814 (Vater) und 1817 (Mutter) gestorben sind. So erbte Anna Helena als einzige Überlebende das elterliche Haus, in dem der Vater Bernhard von 1797 bis 1797 als Krüger und später im Kirchenbuch als Halbmeyer und Leineweber bezeichnet wurde. Die Familie des Joseph Jostes und seiner Frau Anna Helena Michels stellte sich wie folgt dar:
Von diesen 10 Kindern sind vor der Auswanderung Maria Helena (1856), Wilhelm (1850) und Francisca (1854) gestorben. Am 13.06.1855 starb auch die Frau des Joseph Jostes, Anna Maria Michels. Über den Verbleib der Tochter Maria Sophia habe ich keine weiteren Informationen finden können. Sie ist weder in den Kirchenbüchern von Körbecke als verheiratet oder verstorben erfasst, noch ist sie bei den Auswanderern aufgeführt. Es steht zu vermuten, dass sie im Zeitpunkt der Auswanderung ihrer Familie in Körbecke geblieben oder bereits aus Körbecke weggezogen ist. Die beiden Brüder Johannes Josephus Jostes als John Jostes in den amerikanischen Unterlagen erfasst und Clemens August Jostes (13417) (Clemens Jostes) sind 1854 ausgewandert. Clemens heiratete in 1857 eine Maria Charlotte Schröder, die am 08.08.1835 laut den Eintragungen im RootsWweb in „Hessen Cassel, Electorate of Kurhessen (= Kurfürstentum)“ geboren war. Laut dem Cook County ILGenweb haben Clemens August Jostes und sein Bruder John Jostes in den 1850-er Jahren in Sherwood, Cook County gewohnt. Als Beruf ist dort für beide shoemaker = Schuhmacher angegeben. Im 1860-er Census sind John Jostes, Clemens Jostes mit seiner Frau Charlotte und Tochter Helena in
Bild der Familie John Jostes von der Goldhochzeit der Stadt Worth im Cook County, Illinois, erfasst. Unter der gleichen Adresse ist auch Ignatz Bremer aus Bockes Haus aufgeführt, über den bei der Familie Bremer aus Bockes Haus weitere Einzelheiten zu erfahren sind. John Jostes ist als Einzelperson aufgeführt und war vermutlich noch nicht verheiratet. Eine Nachfahrin von ihm, Gloria Barnes aus Gig Harbor im Staate Washington, hat mir dann weitere Details über das Leben ihres Ur-Ur-Großvaters in den USA mitgeteilt. Danach hat er die aus Deutschland stammende und am 10.03.1844 geborene Mary Rott am 07.05.1861 geheiratet. 6 Wochen nach der Geburt des 1. Kindes musste er in den amerikanischen Bürgerkrieg. Nach der Rückkehr aus dem Krieg wurde er Postmeister in Klaasville im Staat Indiana und betrieb dort auch noch andere Geschäfte. Hier ist er mit seiner Familie 24 Jahre geblieben. Nach dem Verkauf dieser Geschäfte ging die Familie nach Nebraska und kaufte dort eine Farm, auf der sie nun 23 Jahre lebten. John Jostes hatte 10 Kinder, von denen 2 jung verstorben sind. Am 10.05.1911 feierte er mit seiner Frau Mary die goldene Hochzeit. Das obenstehende Bild zeigt ihn mit seiner Frau inmitten der noch lebenden 8 Kinder auf der goldenen Hochzeit. Nach der Goldhochzeit hat das Ehepaar Jostes die Farm verlassen und ist nach Lindsay in Nebraska gezogen, wo es den Rest seines Lebens verbracht hat. John Jostes ist am 08.08.1918 im Alter von 89 Jahren verstorben. Seine Frau Mary wurde 76 Jahre alt und starb am 09.07.1920. (Das Bild von der Goldenen Hochzeit hat mir Gloria Barnes zur Verfügung gestellt). In Klaasville im Staat Indiana lebte auch sein Bruder Clemens, der mit seiner Frau Charlotte inzwischen 6 Kinder hatte. Als Beruf ist general retail merchant – normaler Einzelhändler – genannt. Von hier ist Clemens Jostes wieder nach Illinois zurückgekehrt und lebte laut Census von 1880 in Blue Island, Cook County, Illinois. Die Kinderzahl hatte sich inzwischen auf 9 erhöht. Im Census von 1930 ist Clemens A. Jostes mit einem Alter von 97 Jahren, seinem Geburtsjahr 1833 und der Bezeichnung Großvater im Haushalt seines 1876 geborenen Sohnes Josef W. Jostes erfasst. Er lebte zu der Zeit in Turkey Creek, County Mitchell in Illinois. Clemens Jostes ist am 04.01.1932 im Alter von 98 Jahren gestorben. Seine Frau Charlotte, geborene Schröder. starb am 01.03.1899 in Chicago, Illinois. Gloria Barnes teilte mir weiter mit, dass neben dem Bruder Clemens 2 weitere Jostes-Kinder Geschwister der Charlotte Schröder geheiratet hätten. Deren Geburtsort, den ich bisher mit Kassel angenommen hatte, habe nicht sehr weit von Körbecke entfernt gelegen. In einer weiteren e-mail erfuhr ich, dass der Geburtsort der Schröder Sippe Lamerden war. Der Vater Joseph Jostes ist zwei Jahre nach dem Tode seiner Frau (13.06.1855) mit 4 Kindern ebenfalls ausgewandert. Hierzu mögen sicherlich gute Nachrichten von den beiden ausgewanderten Söhnen aus den USA beigetragen haben. Ebenso das Wissen, Unterstützung durch seine beiden Söhne beim Einleben in diesem neuen Land zu erfahren. Nach den gefundenen Unterlagen sind er und die Kinder Friderica, Therese und Anna Jostes mit dem Schiff Magdalena von Bremen aus am 10.12.1857 in New Orleans angekommen. Der jüngste Sohn Joseph Jostes ist nach den Eintragungen in der Passagierliste auf dieser Überfahrt verstorben. Joseph Jostes lebte 1867 bei seinem Sohn Johannes August in Klaasville, Lake County, Indiana und ist dort auch am 20.04.1867 gestorben. Über die Tochter Maria Sophia habe ich zunächst nichts gefunden. Hierzu teilte mir Gloria Barnes mit, dass Maria Sophia 1856 – also vor der Auswanderung der Familie - den 1832 in Lamerden geborenen Charles L. Schroeder geheiratet habe. 1860 und 1870 sind sie in Thornton, Cook County in Illinois erfasst. Maria Sophia ist am 10.03.1872 dort verstorben. Über den weiteren Verbleib ihres Mannes ist nichts bekannt. Die Tochter Therese heiratete den 1836 geborenen Wilhelm Emil Clemens Sasse und nach dessen Tod in 1870 den 1844 geborenen Bernhard Scheidt in 1874. Sie wohnten nach den Census von 1870 in Hanover, Lake County, Indiana. 1880 ist sie mit ihrem 2. Ehemann in St. John, Lake County, Indiana erfasst. Hier ist sie auch am 19. 05. 1895 gestorben. Die Tochter Anna heiratete am 07.02.1959 den Johann „John“ Schröder aus Lamerden, der 1834 geboren ist. Sie lebten 1860 in Thornton, Cook County, Illinois, 1870, 1880 und 1900 sind sie Wilton, Will County, Illinois erfasst. Anna Jostes ist am 03.04.1909 in Manhattan, Will County, Illinois gestorben. Ihr Mann starb in 1911. Friderika Jostes heiratete 1858 den John Stephan. Sie lebten 1860 in Worth, Cook County, Illinois und in 1880 in Chicago, Cook County, Illinois. Weiteres aus ihrem Leben in Amerika ist nicht bekannt.
Familie Bremer (Bockes) Vitus Gocke spricht bei der Auswanderer-Familie Bremer aus Bockes Haus (heute Straten) von einem Zweispänner-Bauer. Der am 19.09.1804 in Bockes Haus geborene Ignaz Bremer heiratete am 15.07.1828 die Anna Maria Bremer (geb. am 13.01.1808 in Mantels Haus) und hatte mit ihr insgesamt 10 Kinder. Von diesen sind 4 Kinder bereits im Kleinkindalter verstorben.
Der am 05.10.1830 geborene Ignatius Bremer wanderte in 1857 in die USA aus und erreichte New Orleans mit dem Schiff Ernestine am 26.12.1857. Im Census von 1860 ist er als Laborer (Arbeiter) aufgeführt und wohnte in unmittelbarer Nachbarschaft der Gebrüder Jostes (siehe Familie Jostes) in Worth, County Cook, Illinois. Der Vater Ignatius Bremer ist mit seiner Frau Anna Maria Bremer und seinen beiden Töchtern Anna und Elisabeth und Sohn Clemens in der Schiffsliste der Bark New Orleans aufgeführt, die am 29.10.1860 in New Orleans angekommen ist. Einwanderungshinweise für die beiden Söhne Carl Heinrich und Franciscus Josephus (13437) habe ich zunächst nicht finden können. Da diese zum Zeitpunkt der Auswanderung der übrigen Familie im militärpflichtigen Alter waren, ist nicht auszuschließen, dass sie Deutschland verlassen und von einem ausländischen Hafen aus ausgewandert sind. In diesem Zusammenhang tauchen öfter die Häfen von Antwerpen, Le Havre und Marseille auf. Franz Joseph ist zumindest bei den heimlichen Auswanderern unter der Nummer 13437 erfasst. Ebenso Clemens unter der Nr. 14093, obwohl dieser im Zeitpunkt der Auswanderung gerade 9 Jahre alt war. Im Zeitpunkt der offiziellen Erfassung, die im Alter von etwa 21 Jahre erfolgte und die dann die Suche nach seinem Verbleib auslöste, befand er sich schon 12 Jahre in den Vereinigten Staaten. Der Sohn Ignatz Bremer ist im Census von 1880 in Jackson, County Nodaway, Missouri, etwa 50 Meilen nördlich von Kansas City gelegen, als Farmer erfasst. Er war verheiratet mit einer Gertrud ??. Das Ehepaar hatte zu dem Zeitpunkt 7 Kinder, die zwischen 1863 und 1876 geboren sind. Hier ist Ignatz Bremer auch im Census von 1900 erfasst. Weitere Informationen über ihn und auch seine Frau habe ich nicht gefunden. Der Sohn Clemens Bremer (14093) heiratete in 1877 die Rosa Morris. Nach dem Census von 1880 lebte er als Farmer mit seiner Frau und einer Tochter in Greene, County Worth, Missouri, direkt neben dem County Nodaway gelegen. Im Census von 1900 ist er immer noch im Besitz der Farm in Greene, seine Kinderzahl hat sich inzwischen auf 6 Töchter erhöht. Es ist davon auszugehen, dass der sehr kleine Ort Greene – er erscheint auf keiner Karte – zum größeren Ort Parnell gehört, denn hier ist Clemens Bremer am 24.03.1932 gestorben und auch begraben worden. Seine Frau Rosa war ihm am 07.03.1931 im Tod vorausgegangen. Sie wurde ebenfalls auf dem Friedhof in Parnell beigesetzt. Es ist davon auszugehen, dass die Eltern bei einem der Söhne gelebt haben. Von ihnen konnte ich keine weiteren Nachweise finden. Die Töchter werden durch Heirat andere Namen erhalten haben, die nicht bekannt und somit auch nicht nach zu verfolgen sind. Namen der beiden älteren Brüder Carl Heinrich und Franz Joseph habe ich zwar gefunden, aber die weiteren Angaben sind so dürftig, dass ich sie nicht einwandfrei dieser Familie Bremer zuordnen kann. Aus diesem Grunde habe ich die gefundenen Informationen hier nicht wiedergegeben.
Familie Wittkopp (Peitz) Peitz Haus stand bei Tönen Haus gegenüber auf dem Platz, wo heute etwa das Heiligenhäuschen steht. Es ist 1866 völlig abgebrannt. Der letzte Besitzer Wilhelm Anton Wittkopp heiratete am 29.07.1839 die Sophia Theresia Mikus aus Rösebeck. Bereits vor dem Brand im Jahre 1862 hatten sie auf dem Plan des früheren Dorfes Nehen, an der Stelle etwa, wo heute Mönnikes Gehöft im Felde steht, neu gebaut. Vitus Gocke spricht in seiner Chronik von einem 5-Spänner Bauer und die weiteren Unterlagen sagen, dass sein Gut Anfang der 1870-er Jahre mit 150 Morgen gerichtlich verkauft worden sei. So wanderte der fast mittellose Wilhelm Wittkopp im Alter von 61 Jahren mit seiner Frau und 7 Kindern in die USA aus. 4 seiner 11 Kinder waren bereits vor diesem Zeitpunkt gestorben.
Sechs der 7 Kinder waren junge Männer zwischen 12 und 28 Jahren. Wie die Liste der heimlichen Auswanderer ausweist, standen auf ihr auch August Wittkopp und Joseph Wittkopp unter den laufenden Nummern 17448 und 17461. Sie wurden also auch gesucht, weil sie bei der Einberufung zum Militärdienst nicht mehr anwesend waren. Es ist deshalb anzunehmen, dass es die Kinder auf unterschiedlichste Weise geschafft haben, in die USA zu kommen. Auf der Schiffsliste des Schiffes Hermann, das am 01.09.1873 aus Bremen kommend in New York eintraf, war lediglich Wilhelm Wittkopp als Farmer mit einem Alter von 60 Jahren erfasst. In den USA ließ sich der weitere Weg einiger Söhne nachverfolgen. August Wittkopp (17448), Henry Wittkopp, Charles Wittkopp und Julius Wittkopp lebten in Milburn, New Jersey, etwa 50 Meilen östlich von New York. Alle 4 waren verheiratet und hatten Kinder. August heiratete 1876 Frances Veronika Christina Pieperling, die am 19.09.1848 in Löwen geboren war. Julius heiratete am 25.08.1903 eine Elisabeth Schaller in Milburn, New Jersey. Als Beruf für Julius war 1915 Saloon Keeper und Werkstattbesitzer angegeben. . (Die Mutter dieser Elisabeth Schaller war eine Maria Engemann aus Ossendorf.) Julius ist am 21.05.1936 In Milburn gestorben. Es ist anzunehmen, dass auch die Eltern bei den Söhnen in Milburn gelebt haben. Bis auf das Todesjahr 1881 des Vaters Wilhelm Wittkopp habe ich auf die Eltern, auf die Tochter Sophia und den Sohn Friedrich keine weiteren Hinweise gefunden. Eine kurze Notiz von Ignaz Bremer in seinem Brief vom 08.02.1915 an seine Schwester Rika in Sauerlands Hause lautet wie folgt: „Vor zwei Wochen waren zwei Töchter des früheren Peitz August hier zu Besuch. August ist seit mehreren Jahren tot. Die wohnen im Staate New Jersey, wo noch drei Söhne aus dem damaligen Peitz Hause wohnen. Es geht ihnen alle sehr gut“. August Wittkopp, der älteste der ausgewanderten Kinder, war im Census von 1910 in Millburn, New Jersey, noch erfasst. Er muß demnach zwischen 1910 und 1914 gestorben sein. Seine Frau ist am 10.05.1904 in Millburn, Essex, New Yersey, verstorben. Der Sohn Joseph Wittkopp (17461) besaß in Dry Creek, Maries County, Missouri (5 Meilen nördlich von Dixon,) eine Farm. Er heiratete die am 29.11.1860 geborene Francisca Kloeppel am 11.08.1884 in Brinktown, Missouri, wo auch Ignatz Bremer aus Mantels Haus gesiedelt hatte. Francisca Kloeppel war eine Schwägerin von Ignaz Bremers (Mantels) Tochter Theresa, die 1891 den Bruder der Francisca Kloeppel – Ferdinand Kloeppel – und von Ignatz Tochter Mary Bremer, die 1889 den Bruder der Francisca - Frederick Kloeppel - geheiratet hatten. In Josephs Familie lebten in 1900 seine 5 eigenen Kinder und ein Neffe, ein Sohn eines seiner Brüder, bei dem als Beruf Farmarbeiter angegeben war. In einem in englisch verfassten Vermerk vom 31.01.1907 steht: „Joseph Wittkopp, einer unserer Freunde, der ungefähr 5 Meilen nördlich von Dixon lebt, feierte letzten Sonntag seinen 60. Geburtstag. Einige seiner Freunde überraschten ihn, um ihn zum Geburtstag zu gratulieren. Sie wurden mehr als belohnt durch das wunderbare Essen, das Frau Wittkopp vorbereitet hatte. Es wurde einmütig festgestellt, das Joseph, falls das gute Essen zur Gewohnheit wird, sicherlich weitere 60 Jahre alt werden kann. Dies hoffen wir alle aufrichtig.“ Dieser Vermerk wurde am 21.11.1907 wie folgt ergänzt: „Der Großgrundbesitzer Wittkopp erhält nun eine Residenz in Freeburg, wohin er kürzlich gezogen ist. Er besitzt aber weiterhin seine bisherige Farm bei Dixon“. In 1920 lebte er mit seiner Frau Francis und seiner Schwiegermutter in Washington, County Osage, Missouri. Dieses County grenzt unmittelbar an Maries County. Das sind bisher alle Informationen über die Familie Wittkopp in den USA. Familie Arendes (Fritzens) Nach Vitus Gocke ist auch die Familie Ahrendes aus Fritzenshause (Schneider) in die USA ausgewandert. Bisher habe ich aber keine näheren Unterlagen gefunden, die beweisen, dass die ganze Familie ausgewandert ist. Der Schneider Friedrich Wilhelm Arendes (13480) ist am 26.11.1834 in Körbecke geboren. In dem Census von 1860 ist für St. Louis ein Friedrich Arendes mit dem Beruf Schneider und genanntem Alter von 27 Jahren aufgeführt. Weiter sind eine Mary Arendes mit 25 Jahren (seine Frau) und ein Henry Arendes mit 11 Jahren genannt. In dieser Erfassungsliste ist auch der Schneider Henry Menne aus Körbecke (aus Schneiders Haus) genannt, der nachweislich in die USA ausgewandert ist. Ebenso Geschwister sein könnten ein Joseph Arendes mit Geburtsjahr 1840, ein Frank Arendes mit Geburtsjahr 1842/43 und eine Maria Arendes mit Geburtsjahr 1845, die alle drei 1870 in St. Louis im Census aufgeführt sind. Nach dem Kirchenbuch von Körbecke war Friedrich Wilhelm Arendes noch nicht verheiratet, sein Vater dagegen aber schon gestorben. In einem Brief der Jostes-Verwandten aus den USA an Dortmunder Jostes-Verwandte wird gesagt, dass ein Friedrich Arendes um 1860/1861 mit dem Clemens Jostes aus Davids Hause (siehe Nr. 4 der Einzelauswanderer) in die USA ausgewandert sei. Friedrich Ahrendes lebte nach dem Census von 1880 als Merchant Tailor (Inhaber eines Schneider-Geschäftes) in St. Louis, er war verheiratet und hatte 6 Kinder. Weiter lebten in seinem Haushalt ein 21 jähriger in Deutschland geborener Diener und eine 21 jährige Schneiderin. Fred (Friederich) Arendes ist am 29.12.1898 imAlter von 64 Jahren in St. Louis gestorben und auf dem St Peter and Paul Friedhof am 01.01.1899 beerdigt worden. Für eine Auswanderung der Familie spricht, dass im Körbecker Kirchenbuch weder eine Hochzeit noch ein Tod der hier nachstehend genannten Arendes Kinder (bis auf Maria Anna Carolina) und auch kein Todesdatum der Mutter Elisabeth Jacobi eingetragen sind. Zur endgültigen Klärung sind hier noch weitere Nachforschungen erforderlich. Familie Burghard (Heiermes) Die Familie Burghard, Burchardt oder auch Borghard stammte aus Heiermes Hause. Dieses lag auf der Lieth dort, wo etwa Büttlers Haus steht. Auf der anderen Seite, wo der rechte Teil der abgerissenen Schule stand, war Heiermes Garten. In diesem Hause war der Name Menne, bevor 1805 ein Bernard Borghard aus Rösebeck dort einheiratete. Laut Vitus Gocke handelt es sich um einen Zweispänner Bauer, der 1871 seinen Besitz verkaufte und mit Familie in die USA auswanderte. Bei dieser Familie handelt es sich um den am 13.10.1842 geborenen Fridericus Borgard, der am 02.05.1867 die Justina Wrede aus Manrode geheiratet hatte. Der Vater Anton Borgard war am 12.03.1862 an Lungenentzündung gestorben.
Nach der Passagierliste des Schiffes Main erreichten Friedrich Burghard Justina Burghard geb. Wrede aus Manrode (Ehefrau von Friedrich Burghard) Elisabeth Burghard geb. Rosen (aus Dierkes Haus – Mutter von Friedr. Burghard) Maria Burghard (Schwester von Friedrich Burghard) Joseph Burghard (nicht zuzuordnen) Helena Burghard (Kind von Friedrich Burghard) Heinrich Burghard (Kind von Friedrich Burghard)
Auszug aus der Schiffsliste des Segelschiffes Main, in der die Familie Burghard aufgeführt ist und auch Bernh. Rokus aus Vosschmiddes Haus am 06.11.1871 Castle Garden in New York. Auf dem Schiff befanden sich auch Bernard Rokus aus Vosschmiddes Haus sowie ein Joh. Wrede (vermutlich ein Bruder der Justina). Der Joseph Burghard konnte nicht der Familie zugeordnet werden. Die Geschwister Mathilde und Bernard sind nach den Unterlagen nicht mit ausgewandert aber offensichtlich auch nicht in Körbecke geblieben. Mehr an Informationen zu dieser Familie hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht gefunden. Nach Veröffentlichung der vorstehenden Ausführungen zur Auswanderung der Familie Burghard auf dieser Webseite erhielt ich eine e-mail von Peter Peine aus Gelsenkirchen-Buer. Sein 1856 in Rösebeck geborener Urgroßvater war mit Beginn der Industrialisierung des Ruhrgebietes von Rösebeck nach Gelsenkirchen Buer gezogen und in seiner Ahnenreihe war auch die Familie Burghard/Borghard aus Rösebeck zu finden. Mit dieser e-mail erhielt ich weitere Informationen zur ausgewanderten Familie Burghard. Peter Peine schreibt dazu: „Die ausgewanderten Borgards haben sich nach Ihrer Ankunft in den Staaten (6.11.1871 in Castle Gardens, Battery Park, New York) in Evansville / Illinois niedergelassen. Maria Elisabeth Borgard geb. Rose ( * 1809) - die Mutter von Friedrich Borgard - starb 1872 in Evansville. Friedrich Borgard und Justina Wrede hatten noch zwei weitere Kinder, die in Evansville geboren wurden. John C. Borgard * 17.9.1874, + Cape Girardeau / Missouri 1.2.1946, Beruf Schneider, unverheiratet. Leonard Borgard * 24.11.1876, oo mit Veronica Schoenberger, + Evansville 24.8.1911, 4 Kinder Justina geb. Wrede starb 1877 in Evansville. Friedrich Borgard heiratete in zweiter Ehe am 6.6.1877 in Evansville Francis Gaertner. Aus dieser Ehe gingen drei weitere Kinder hervor. Friedrich Borgard starb am 2.6.1929 in Chester / Illinois. Ein Sohn Friedrichs - Heinrich Joseph Borgard, der noch 1870 in Körbecke geboren wurde - heiratete in Evansville am 12.10.1897 Maria Eva Adelmann. Aus dieser Ehe stammten 6 Kinder. Das 6. Kind war Herman Claude Borgard * 29.12.1912 in Evansville, + 3.5.1995 in St. Louis / Missouri, verheiratet am 25.6.1938 in St. Louis / MO mit Kathyleen Cecelia Sanders. Herman Claude Borgard war der erste Borgard aus der Familie, der von Evansville nach St. Louis ging und dort den heutigen Borgard-Clan "auf die Beine stellte". Aus dieser Ehe stammt mein Cousin Michael Anthony Borgard ( * St. Louis 1942). Peter Peine hat mit dem vorgenannten Michael Anthony Borgard - Mike Borgard aus St. Louis Kontakt (* St. Louis 1942). Zu dem Joseph Burgard hat dieser mitgeteilt, dass es sich vermutlich um ein Kind von Justina Wredes Schwester gehandelt haben könnte, welches für die Überfahrt als eigenes Kind ausgegeben worden ist. Familie Sommer (Schinders) Die Familie Schüsseler betrieb in Körbecke eine Schinderei. Durch die Hochzeit mit der Tochter Gertrud Schüsseler in 1834 übernahm der Wasenmeister (Abdecker, Schinder) Ferdinand Sommer aus Brakel den Betrieb. Die Familie bekam in der Zeit von 1835 bis 1848 7 Kinder, von denen 3 im Kleinkindalter starben. Die Witwe Gertrud Schüsseler heiratete nach dem Tode ihres Mannes Ferdinand Sommer in 1848 den Wasenmeister Michels aus Volkmarsen, mit dem sie in 1850 ein Kind bekam. Über den weiteren Verbleib dieser Familie Michels und der beiden jüngeren "Sommer-Kinder" konnte nichts gefunden werden. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Familie Michels um 1850/51 ausgewandert ist und später von Vitus Gocke versehentlich als Familie Sommer bezeichnet wurde. Fest steht, dass die beiden Söhne dieser Familie Franz Sommer, geb. 06.03.1835, und Ludwig Sommer, geb. am 6.12.1836, nach den amtlichen Feststellungen später als heimliche Auswanderer ermittelt worden sind, die in 1850 ausgewandert sein sollen. Mehr konnte bisher nicht in Erfahrung gebracht werden. Familie Gründer (Meppes) Über die Auswanderung dieser Familie habe ich bisher nichts gefunden. Es handelt sich dabei um den am 03.10.1819 in Meppes Haus geborenen Johannes Gründer. Nach dem Tode seiner Eltern in1851/53 heiratete er am 20.06.1855 die Theresia Kaufhold aus Wormeln. Am 07.09. 1856 wurde ihnen in Körbecke die Tochter Catharina geboren. Weitere Eintragungen über Geburten oder Sterbefälle dieser Familie Gründer in den Körbecker Kirchenbüchern gibt es nicht. Deshalb ist davon auszugehen, dass diese 3 Personen zwischen 1857 und 1859 ausgewandert sind. Familie Richter (Lammers) Laut Vitus Gocke ist auch die Familie Richter aus Lammershause – ein 2 Spänner Bauer - ausgewandert. Über die Familiengeschichte ist soviel bekannt, dass es sich hierbei nur um den am 08.11.1824 geborenen Clemens Richter aus Lammershause handeln kann, der am 31.10.1854 die Maria Catharina Helena Michels aus Bonenburg geheiratet hat. Das Paar hatte 3 Kinder. Über diese 5 Personen sind keine Eintragungen über Hochzeiten oder Sterbefälle in den Körbecker Kirchenbüchern enthalten. Das bedeutet, dass sie nicht in Körbecke geblieben sind.
Ignaz Bremer aus Mantels Hause, der im Oktober 1869 ausgewandert ist, schreibt in seinem Brief vom 09.01.1870 an seinen Bruder Clemens über Besuche bei verschiedenen ausgewanderten Körbeckern: „…….. fuhr uns Heinrich Bessen nach St. Genevieve an den Mississippi zum Landungsplatze. Unterwegs trafen wir den Clemens Richter (aus Körbecke - K.B.) an, welcher mit 2 mächtigen Ochsen Holz fuhr“. Zu dieser Zeit hatte sich Clemens Richter offensichtlich schon eine Basis für sein neues Leben in Amerika geschaffen. In einem weiteren Brief vom 21.04.1893 an seinen Bruder Carl in Mantels Haus schreibt Ignatz Bremer über die Lieferung von 10 fetten Ochsen nach St. Louis zu den Schlachthöfen und seinen weiteren Aufenthalt: „….. Dann habe ich noch eine Frau Dierkes, früher Herbolds Liesbet, besucht. Dann noch at last but not at least Clemens Richter, (früher der Rasche). Es geht selben verhältnismäßig sehr gut, hat ein eigenes Haus, was in St. Louis schon viel heißt. Bin dort über Nacht geblieben und habe mich ob seiner vielen Erzählungen gut amüsiert. In diesem Schreiben bewährt sich mal wieder das Sprichwort: Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“. Clemens Richter war in der Zwischenzeit wohl nach St. Louis gezogen. Weiter gefunden habe ich noch einen Hinweis in dem amerikanischen Census von 1880, in dem als Beruf Rag Picker – Lumpensammler angegeben war. Zu dieser Zeit war er bereits Witwer und 2 Söhne lebten noch in seinem Haushalt. Er ist nach den St. Louis City Death Records am 11. Nov. 1899 in St. Louis gestorben. Mehr habe ich bisher nicht in Erfahrung bringen können. Familie Rose (aus Hennigeshause) Familie Menne (aus Mennenhause) Diese beiden Familien sollen laut Vitus Gocke ebenfalls in die USA ausgewandert sein. Bisher habe ich über sie keine weiteren Informationen gefunden.
Auswanderung von Einzelpersonen Hier habe ich die Personen aus Körbecke genannt, die allein oder mit Bekannten gemeinsam in die USA ausgewandert sind. Es handelt sich dabei nicht um eine vollständige Aufzählung aller Auswanderer, sondern nur um solche, für die ich einen Nachweis über ihre Auswanderung gefunden habe. Interessant ist, dass auf deutscher Seite niemals ein Hinweis auf die Auswanderung von Frauen - außer bei Auswanderung einer ganzen Familie - vorhanden ist. Erst im Laufe meiner Recherchen bin ich in Auswanderungslisten oder Heiratshinweisen auf eine ganze Anzahl junger Frauen aus Körbecke gestoßen, die ebenfalls ausgewandert sind. Am Ende dieser Aufstellung habe ich auch die Personen namentlich aufgeführt, die durch die Auswanderung mit ihren Familien vorstehend schon genannt sind. Weiter auch die, für die ich keine Nachweise über ihren Verbleib gefunden habe, die aber in der Liste der heimlichen Auswanderer oder in anderen Unterlagen genannt sind. Dadurch ist eine vollständige Auflistung aller bisher bekannten und erfassten Auswanderer aus Körbecke gegeben. Ich hoffe, dass sich durch diese Hinweise noch der ein oder andere Brief auf dem Boden Körbecker Familien gefunden oder sonstige Hinweise auf weitere Auswanderer gegeben werden und sich dadurch diese Liste noch durch Informationen aus der Körbecker Bevölerung erweitern lässt. 01. Jostes, Friedrich August; geboren am 14.06.1830 in Davids Haus als Sohn des Johannes Martinus Adamus Jostes und seiner Frau Elisabeth Scheideler (aus Haarbrück). Friedrich August Jostes erreichte am 28.12.1859 mit dem Schiff Dorette New Orleans in Louisiana. Von dort fuhr er den Mississippi hinauf nach St. Louis. Er heiratetet am 08.09.1866 in St. Louis eine Friederica Menke und war dort als Saloon-Inhaber erfasst. Das Ehepaar hatte keine Kinder. Friedrich August Jostes ist bereits am 03.04.1871 in St. Louis verstorben. Seine Frau Friederica ebenfalls dort am 13.04.1900. 02. Jostes, Helena Theresia; geboren am 06.01.1838 in Davids Haus. Eltern siehe vorstehend; Helena Theresia Jostes kam gemeinsam mit ihrem Bruder am 28.12.1859 in New Orleans an und begab sich mit ihm nach St. Louis. Dort heiratete sie am 30.04.1863 den Heinrich Menne, der ebenfalls aus Körbecke aus Schneiders Haus stammte (weitere Einzelheiten zu Heinrich Menne folgen unten). Sie hatten gemeinsam 4 Kinder. Helena Theresia Jostes ist am 10.08.1899 in St. Louis gestorben. 03. Jostes, Carolina Wilhelmina; geboren am 17.12.1835 in Davids Haus. Eltern siehe vorstehend; Auch sie kam mit ihren Geschwistern am 28.12.1859 in New Orleans an. Vermutlich ist sie ebenfalls nach St. Louis weitergefahren. Dort heiratete sie am 01.09.1861 den Heinrich Bessen aus Kranlippes Hause (siehe Familie Bessen), der sich in Ruma, Randolph County, Illinois (etwa 50 Meilen südlich von St. Louis gelegen) eine Farm aufgebaut hatte. Nach dem Tode ihres Mannes lebte sie hier bei ihrem Sohn Charles im benachbarten Brewerville und ist dort am 30.01.1917 verstorben.
Auszug Familie Jostes (Davids) aus dem Kirchenbuch Körbecke
Auszug aus der Passagierliste der Dorette, mit der die Geschwister August, Caroline und Therese Jostes, Heinrich und Therese Jürgens und Heinrich Weber – alle aus Körbecke – in die USA ausgewandert sind. 04. Jostes, Clemens (13953); geboren am 01.10.1844 in Davids Haus. Eltern siehe vorstehend; Das genaue Datum seiner Auswanderung habe ich bisher nicht ermitteln können. Clemens Jostes heiratete am 26.10.1871 in der St. Josephs Church in St. Louis eine Barbara Schmidt und nach deren Tod am 18.09.1873 in derselben Kirche in St. Louis Apolonia (genannt Lena) Niederberger, die am 19.09.1855 geboren war. Nach den Angaben im Census von 1880 und 1890 hatten sie 13 Kinder und als Beruf war bei Clemens Jostes Saloon Keeper angegeben (er betrieb eine Gastwirtschaft). Ein Jerry Jostes aus den USA und ein Nachfahre aus Davids Linie schreibt in einem Brief am 10.10.1990 an seinen Verwandten Fritz Jostes in Dortmund: ….. Clemens Jostes war Zimmermann, bevor er einen Saloon erwarb. Er besuchte jedoch oft die Farm in Modoc, Illinois, wo seine Schwester Caroline lebte. Clemens Jostes ist am 15.09.1912 in St. Louis gestorben. Seine Frau verstarb am 07.11.1929 ebenfalls in St. Louis. 05. Jostes, August; geboren am 25.11.1861 in Davids Hause. Seine Eltern waren Karl Gustav Jostes, ein Bruder der vorstehend genannten Jostes Auswanderer - Erbe von Davids Hof – und seiner Frau Eva Maria Sophia Frewer. August Jostes hatte Bäcker gelernt und ist 1882 in die USA ausgewandert. Der vorstehend genannte Jerry Jostes war ein Enkel von August Jostes und zu ihm schreibt er in seinem Brief: „…… August Jostes wurde Bäcker und hatte als er in die USA kam einige Zeit einen Bäckerladen. Dann zog er auf eine Farm bei Modoc, Illinois, wo seine Tante Caroline lebte“. August Jostes heiratete am 17.09.1889 in Prairie du Rocher, County Randolph, Illinois die in Modoc am 26.03.1869 geborene Mary Ann Wiegard, mit der er 9 Kinder hatte. Auf der Farm ist August Jostes am 14.06.1910 gestorben. Seine Frau starb am 31.05.1950 in Red Bud, Illinois. 06. Menne, Heinrich; geboren am 22.07.1835 in Schneiders Haus. Seine Eltern waren der Kleidermacher (später Schneidermeister) Johannes Henricus Menne aus Büttlers Haus in der Hohlen Weide und Anna Maria Elisabeth Jacobi aus Riekesannen Haus. Diese haben vermutlich Schneiders Haus begründet. Johannes Heinrich Menne ist etwa 1857 nach Amerika ausgewandert. 1860 ist er in St. Louis als Tailor (Schneider) erfaßt. Er heiratete die unter der Nr. 02 aufgeführte Helena Theresia Jostes am 30.04.1863 in St. Louis; er war in 1880 und 1890 im Census von St. Louis mit seinem Beruf als Schneider erfasst. Ebenso seine Frau und die Kinder. Er ist am 01.08.1898 in St. Louis/Missouri gestorben. Seine Frau Theresa Menne geb. Jostes am 10.08.1899. Sie hatten 4 Kinder, 3 Mädchen und 1 Sohn, die alle in St. Louis gelebt haben und auch dort gestorben sind. Zu Heinrich Menne schreibt der oben schon genannte Jerry Jostes: „...... Mein Großvater August erzählte uns auch über seine Tante Theresia Jostes. Sie heiratete Henry Menne, der wie ich glaube, ebenfalls aus Westfalen kam. Sie heiratete in St. Louis, in der gleichen Kirche wie ihre Schwester Caroline. Henry Menne war Schneider. Sie lebten die ganze Zeit in St. Louis“. Heinrich Menne um 1890 07. Derenthal, Johannes Heinrich; geboren am 18.06.1821 in Sauerlands Haus. Seine Eltern waren Johann Franz Derenthal und Johanna Catharina Antonietta Jürgens aus Bölten Haus. Da der Vater Johannes Franz Derenthal am 30.10.1826 starb, heiratete seine Witwe in 1827 den Johann Heinrich Micus aus Natzungen ins Haus. Johannes Heinrich Derenthal ist am 22.03.1849 von Bremen aus nach Amerika ausgewandert. Er ist unverheiratet geblieben und am 12.04.1907 in West Mead gestorben und in Crossingville, Pensylvania, beerdigt worden. Bei seinen Unterlagen fand ich folgende Anmerkung in englisch, die wie folgt lautet: „Onkel Henry Derenthal gab seiner Nichte Carrie Hecker, die mit Charles Alfred Rogers verheiratet war, Geld für ihren Ehemann und seinen 2 Brüdern Hugh und Lou, um die Firma Rogers Brother Corp. in Albion, Erie, Pensylvania zu gründen“. (Diese Firma wurde 1905 gegründet und ist heute ein riesengroßer Konzern). 08. Micus, Anna Maria Carolina; geboren am 25.10.1827 in Sauerlands Haus. Ihre Eltern sind unter der Nr. 07 genannt. Sie war eine Halbschwester von Johannes Heinrich Derenthal. Anna Maria Carolina Micus heiratete am 22.01.1848 den Johann Ignatius Hecker aus Bühne. Das Paar ist vor 1850 zusammen in die USA ausgewandert, da ihr erstes Kind bereits im Februar 1850 in Pensylvania geboren wurde. Sie hatten insgesamt 8 Kinder. Anna Maria Carolina Hecker geborene Micus ist am 8.12.1892 in Crossingville, Pensylvania, gestorben. Mehr habe ich nicht über diese beiden Halbgeschwister finden können. Ihr Mann Ignatius Hecker ist in 1893 gestorben. 09. Götte, August (12956); geboren am 19.04.1819 als Augustinus Götte in Spinrädekers Haus. Seine Eltern waren Franciscus Götte und Angela Frischen (aus Hampenhausen). August Götte ist bereits 1850 in New Orleans als Schuhmacher mit seiner Frau Elisabeth Götte (Alter ca 20 Jahre) erfasst. .Im Census von 1880 ist er als Besitzer eines Schuhgeschäftes in New Orleans genannt. Mit ihm lebten zu der Zeit seine Frau und seine 2 Töchter, sein Sohn und seine Schwiegertochter zusammen. August Götte ist am 22.01.1894 in New Orleans gestorben. 10. Menne, Clemens; geboren am 20.09.1809 in Büttlers Haus in der Hohlen Weide. Seine Eltern waren der Schreiner Bernardus Menne und die Erbin von Büttlers Haus Maria Agnes Bremer. Im Census von 1870 habe ich den Clemens Menne erstmalig mit Wohnort Evansville, Randolph County, Illinois gefunden. Er war seit dem 11.05.1848 verheiratet mit Elisabeth Hesse, die mit ihren Eltern und Geschwistern bereits 1846 in die USA ausgewandert war (siehe Familie Hesse). Sie hatten 1870 sieben Kinder im Alter von 6 bis 20 Jahren. Die Familie war dort Nachbar von Eberhard Hesse (siehe Familie Hesse). Außerdem war er ein Onkel von Heinrich Johannes Menne (siehe Nr 07) und Joseph Menne (siehe Nr 14) aus Schneiders Haus, die ebenfalls ausgewandert sind. 11. Watermeier, Johannes Georg (13320); geboren am 22.08.1830 in Kriwets Haus. Seine Eltern waren Johannes Watermeier und Christine Bremer aus Mantels Haus. Im Census von 1860 ist John Watermyer als Nachbar von Josef Bessen (siehe Familie Bessen) in Prairie du Rocher mit dem Beruf Farmarbeiter erfasst. Er wird vermutlich nach seiner Auswanderung zunächst bei seinem früheren Nachbarn gelebt und gearbeitet haben. Mehr habe ich nicht über ihn finden können. 12. Watermeier, Clemens August; geboren am 18.02.1824 in Kriwets Haus. Die Eltern siehe bei Nr 11. Das Auswanderungsdatum konnte nicht festgestellt werden. Clemens Watermeier heiratete am 01.07.1865 im County St. Clair, Illinois die Carolina Christina Gocke aus der Mühle (siehe Nr. 49), die mit ihrem Sohn Laurenz in die USA ausgewandert war. Weitere Informationen über Clemens August Watermeier habe ich bisher nicht finden können. 13. Watermeier, Heinrich; geboren am 09.02.1833 in Kriwets Haus. Von ihm ist bisher nur bekannt, dass er am 08.12.1858 in New Orleans angekommen ist. Weiter habe ich feststellen können, dass er am 03.07.1865 ebenfalls im County St. Clair, Illinois, die Helena Weber geheiratet hat. Die beiden Brüder haben dort offensichtlich eine Doppelhochzeit gefeiert. Es ist nicht auszuschließen, dass es sich bei der Helena Weber um die Anna Helena Weber, geb. am 12.10.1832 in Fraunens Haus, gehandelt hat. Über sie ist weder ein Hochzeitseintrag noch ein Sterbeeintrag in den Körbecker Kirchenbüchern enthalten. Ein Nachweis über ihre Auswanderung ist mir bisher nicht möglich. 14. Menne, Joseph (13377); geboren am 29.05.1832 in Schneiders Haus. Weitere Einzelheiten zu seiner Körbecker Familie siehe unter Nr. 06. Er erreichte am 08.02.1852 Baltimore. Danach ist er 1860 in den den amerikanischen Census-Unterlagen als Arbeiter in South Point, Franklin, Missouri, erfaßt. Später taucht er in keinen Unterlagen mehr auf. Da er mit Sicherheit seit seiner Auswanderung in 1852 eingebürgert worden ist, kann er als Teilnehmer des amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) gefallen oder auch an einer Krankheit verstorben sein. Eine Totenliste aus dem Krieg gibt den Tod eines Joseph Menne in 1862 an. 15. Ellebrecht, Josef Baptist (13321); 28.09.1831 in Försters Haus. Seine Eltern waren der Förster Joannes Baptist Ellebrecht und Eva Maria Hesse aus Hohl Haus. Nach dem amerikanischen Census von 1870 lebte Joseph Baptist Ellebrecht in Quincy Ward 5, County Adams, Illinois (Census 1870). Er hatte dort ein Kurzwarengeschäft. Seine Frau Julia, die er am 13. März 1854 heiratete, stammte aus Bayern. 1870 hatten sie 4 Jungens und ein Mädchen als Kinder. In 1880 ist Julia Ellebrecht als Witwe aufgeführt. Joseph muss in der Zeit zwischen 1870 und 1880 gestorben sein.
Auszug aus amerikanischem Census von 1870 - oben die Überschrift des Formblattes - darunter die erfasste Familie des Joseph Ellebrecht mit seiner Frau Julia und den Kindern Charles, Henry, Tilda, Willie und Walter und den Herkunftsländern (Prussia, Bavaria und Illinois) 16. Ellebrecht, Carl Hermann (13586); geboren am 09.03.1836 in Försters Haus. Nähere Angaben zur Familie siehe unter Nr. 15. Carl Ellebrecht erreichte von Bremen aus kommend mit dem Schiff Anna Delius am 13.05.1854 New Orleans. Carl Ellebrecht ist als Charles Ellebrecht im amerikanischen Census von 1870 erfasst. Er lebte in Qincy, Adams County, Illinois, wo sich auch sein Bruder niedergelassen hatte. Er arbeitete dort in einem Hausratsgeschäft, war verheiratet und hatte 2 Kinder. Die vorgenannten Angaben treffen auch noch in 1880 zu. Weitere Daten zu ihm habe ich nicht gefunden. 17. Ellebrecht, Johannes Joseph (13510); geboren am 23.07.1834 in Försters Haus. Seine Eltern waren Joseph Ellebrecht und Angela Maria Gocke aus der Mühle. Nach den Angaben über die heimlichen Auswanderer soll er 1854 in die USA ausgewandert sein. Über den weiteren Verbleib in den USA von Johannes Joseph Ellebrecht habe ich bisher nichts gefunden.
Auf diesem Auszug aus der Passagierliste der Anna Delius, die von Bremen kommend am 13.05.1854 New Orleans erreichte, sind folgende Körbecker genannt: Carl Ellebrecht, Maurer von Försters; Anton Götte, Schmidt von Uhen; Joseph Graute, Wagner von Büttlers; Joseph Weber, Maurer von Rokes; Lene Flotho, Dienstmädchen von Flauten; Anna Riepen, Dienstmädchen von Nolles; Heinrich Bessen, Wagner, von Kranlippes; nach dem Namen ist das Alter genannt; danach ob männlich oder weiblich; danach der Beruf (hier Maurer, Schmidt, Wagener und Dienstmädchen), dann die Herkunft (Preussen) und in der letzten Spalte der Zielort (New Orleans oder St. Louis – wurde aus Platzgründen weggelassen). 18. Weber, Carl, Joseph (13440); Carl Joseph Weber wurde am 05.01.1833 in Rokes Haus geboren. Seine Eltern waren Ignaz Weber und Eva Margaretha Wittkopp. Joseph Weber wanderte mit dem Schiff Anna Delius von Bremen in die USA aus und erreichte New Orleans am 13.05.1854. Am 27.06 1860 ist er im Census von St. Louis als Blacksmith erfasst. Er war mit der am 19.07.1841 in Ahaus geborenen Catherina W. Probst verheiratet. Joseph Weber ist am 12.01.1892 in Teutopolis, Illinois, USA gestorben. Seine Frau ebenfalls dort am 10.05.1904. 9. Rokus, Johannes Antonius (17694); Johannes Antonius Rokus wurde am 18.01.1835 in Vosschmiddes Haus als Sohn des Hermann Rokus und der Eva Maria Wiedemeier geboren. Johannes Anton Rokus steht auch in der Liste der heimlichen Auswanderer aus Körbecke. Da er im April 1860 im Alter von 25 Jahren ausgewandert ist (Ankunft in New York am 9.5.1860), dürfte er sich durch die Auswanderung dem Wehrdienst entzogen haben. Er nahm am amerikanischen Bürgerkrieg teil und erhielt daraus eine Pension. Im Dezember 1868 heiratete er Apollonia Reis. Sie hatten 3 Kinder. Die Familie lebte in New York. Johannes Antonius Rokus ist am 24.06.1894 3 Meilen vor der Küste von New Jersey ertrunken, als ein stark überladenes Anglerboot in schlechtes Wetter geriet und kenterte. Seine Leiche wurde nicht gefunden. Mit ihm ertranken über 40 Personen. Die Auswanderung des Johannes Antonius Rokus und sein weiteres Leben in den USA hat der Urenkel eines Bruders von Johannes Antonius Rokus, der in Höxter geborene und jetzt in Virginia/USA lebende Josef W. Rokus recherchiert. Diese Auswanderungsgeschichte ist unter dem Titel „Von Körbecke nach Manhattan“ auch in der Rubrik "Körbecker Auswanderer und Auswanderergeschichten" in der homepage http://koerbecke.bremerweb.de/koeraus-3.htm veröffentlicht. Weiter ist hier auch die Auswanderung der Familie von Josef W. Rokus in 1953 mit dem Titel „Die Auswanderung der Rokus Familie von Deutschland nach Amerika in 1953“ anhand der Tagebuchaufzeichnungen der Mutter des Josef W. Rokus wiedergegeben. 20. Rokus, Bernard; Bernard Rokus wurde am 22.08.1847 in Vosschmiddes Haus geboren. Die Angaben zur Familie sind der Nr. 19 zu entneh-men. Bernard Rokus nahm als junger Soldat am Krieg gegen Frankreich 1870/71 teil und ist danach in die USA ausgewandert. Er kam mit dem Schiff Main am 06.11.1871
Grabstein der Familie Bernhard Rokus von Bremen aus in New York an. Ein Auszug der Schiffsliste des Segelschiffes Main, in der auch Bernh. Rokus aufgeführt ist, befindet sich bei den Ausführungen zur Familie Burghardt. Joseph W. Rokus ist in den Recherchen zu seiner Geschichte über die Auswanderung seines Urgroßonkels Johannes Antonius Rokus auch auf dessen Bruder Bernard gestoßen. Er schreibt: „Apolonias Witwen-Pensions-Antrag war auch eine eidesstattliche Erklärung beigefügt, die eine sehr überraschende Aussage mit folgendem Inhalt enthielt: „Ich, Bernard Rokus, 46 Jahre alt, wohnhaft in der 737 Grand Straße, Brooklyn, New York, von Beruf Lebensmittelhändler, mache folgende Aussage: dieser Soldat Antonius Joseph Rokus oder Joseph Rokus war mein Bruder und ich habe ihn gekannt zeit seines Lebens bis zu seinem Tode. Dieser Antonius war verheiratet mit Apolonia Rokus. Dieser war bekannt als Antonius Joseph und auch als Joseph. Dass er zu Tode gekommen ist durch Ertrinken im Atlantischen Ozean, vor der Küste von New Jersey am 24. Juni 1894. Dass er ein Passagier auf dem Schlepper James D. Nicol war, der gesunken ist und bei dem Untergang sind mein Bruder und etwa 40 andere Leute, die an Bord waren, ertrunken. Dass meines Bruders Leichnam niemals gefunden wurde und dass er seit diesem Untergang niemals etwas von ihm gehört habe. Falls er nicht ertrunken wäre, hätte er sicherlich etwas von ihm gehört“. Bernard war zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau Maria Dorothea Aufenanger, geboren am 07.01.1851 in Beverungen, (Ihr Vater war Franz Josef Aufenanger aus Natzungen) hatte er 3 Kinder; die Tochter Anna ist am 13.11.1885 im Alter von 5 Jahren gestorben. Seine Frau Maria starb am 19.01.1886 im Alter von 35 Jahren bei der Geburt eines Mädchens im Kindbett. Diese Tochter erhielt wiederum den Namen Anna. Seine 2. Frau Suzanne ??, die 1857 in Deutschland geboren war, heiratete er in 1887. Mit ihr hatte er eine Tochter. Bernhard Rokus starb am 11.07.1926 in Douglaston, Long Island, New York. Suzanne Rokus ist ebenfalls dort am 14.09.1936 gestorben. 21. Graute, Johannes Joseph (13581); Johannes Joseph Graute wurde am 22.01.1835 in Büttlers Haus in der Hohlen Weide geboren. Sein Vater Franz Graute war Schreiner und stammte aus Borgholz. Er heiratete am 22.05.1832 die Witwe Anna Helena Menne geborene Derenthal. Diese stammte aus Sauerlands Haus. Joseph Graute erreichte New Orleans am 13.05.1854 von Bremen aus mit dem Schiff Anna Delius. In der Passagierliste war als Beruf Wagener = Stellmacher angegeben. Weitere Informationen über ihn habe ich bisher nicht gefunden. 22. Götte, Antonius; geboren am 08.12.1829 in Uhen Haus. Sein Vater war der Schmied Antonius Götte. Seine Mutter Sophia Elisabeth Derenthal stammte aus Sauerlands Haus. Anton Götte erreichte New Orleans am 13.05.1854 von Bremen aus mit dem Schiff Anna Delius. In der Passagierliste war als Beruf Schmidt angegeben. Weitere Informationen über ihn habe ich bisher nicht gefunden. Zwischenzeitlich hat mein amerikanischer Verwandter Josef Rokus, dessen Urgroßvater mütterlicherseits ebenfalls aus Uhen Haus stammte und der somit auch mit dem hier genannten Antonius Götte verwandt ist, nach diesen Hinweis von mir nach dem Verbleib von Antonius Götte gesucht. Bisher hat er herausgefunden, dass er 1860 in Washington County in Texas gelebt hat und Teilnehmer am amerikanischen Bürgerkrieg für die Südstaaten war. 1880 lebte er in Waller County, Texas. Josef Rokus hofft, noch mehr Informationen über Antonius Götte zu finden. 23. Flotho, Helena Theresia; geboren am 22.08.1834 in Flauten Haus. Ihr Vater war der Ackermann Johannes Flotho. Seine Mutter hieß Sophia Theresia Michels. Helena Theresia Flotho erreichte New Orleans am 13.05.1854 von Bremen aus mit dem Schiff Anna Delius. In der Passagierliste war als Beruf Dienstmädchen angegeben. Da zu der damaligen Zeit die heranwachsenden Mädchen ohnehin nur als Dienstmädchen/Magd oder im elterlichen Betrieb arbeiten konnten, gab es für sie fast nur diese einzige Berufsbezeichnung. Weitere Informationen über sie habe ich bisher nicht gefunden. Dies liegt auch darin begründet, dass junge Frauen sehr bald nach ihrer Ankunft geheiratet haben und ihr weiterer Verbleib wegen des nicht bekannten neuen Namens nicht mehr nachvollziebar war. 24. Riepen, Anna Cornelia; Anna Cornelia Riepen wurde am 19.12.1826 in Nolles Haus geboren. Ihr Vater war der Tagelöhner Henricus Riepen. Die Mutter hieß Eva Maria Rosen. Anna Cornelia Riepen erreichte New Orleans am 13.05.1854 von Bremen aus mit dem Schiff Anna Delius. In der Passagierliste war als Beruf Dienstmädchen angegeben. Da zu der damaligen Zeit die heranwachsenden Mädchen ohnehin nur als Dienstmädchen/Magd oder im elterlichen Betrieb arbeiten konnten, gab es für sie fast nur diese einzige Berufsbezeichnung. Weitere Informationen über sie habe ich bisher nicht gefunden. Dies liegt auch darin begründet, dass junge Frauen sehr bald nach ihrer Ankunft geheiratet haben und ihr weiterer Verbleib wegen des nicht bekannten neuen Namens kaum noch nachvollziebar war. 25. Jürgens, Heinrich Ludwig (13587); geboren am 27.05.1836 in Götten Haus Nr. 42. In allen bisher vorgefundenen Unterlagen – auch in den Kirchenbüchern – ist dieses Haus so bezeichnet. Es hatte offensichtlich keinen anderen Hausnamen. Das Haus stand neben Nutt Haus etwa dort, wo heute das Haus von Heinrich und Hildegard Schöne steht. Der Vater von Heinrich Ludwig Jürgens hieß Ludwig Jürgens, geboren in Bölten Haus. Er heiratete die Angela Maria Götte und kam so in Götten Haus Nr. 42. Das Jahr der Auswanderung habe ich bisher nicht ermitteln können. Er hat in Douglas, County Effingham, Illinois seine 1844 geborene Frau Mary geheiratet und ist in 1870 dort mit 3 Kindern als Zimmermann erfasst. Aufgrund der bisherigen Veröffentlichung auf dieser Webseite im Internet hat sich die angeheiratete Nachfahrin des Heinrich Ludwig Jürgens und zugleich Ahnenforscherin, Barb Dembinski aus der Nähe von Chicago, Illinois, gemeldet und mir noch einige zusätzliche Informationen aus dem Leben des Louis Joergens, wie er sich in den USA nannte, gegeben. Er lebte nach seiner Einwanderung in 1852/53 zunächst in Mascoutah, St. Clair county, Illinois, bei seinem Onkel Joseph Flotho, ein Halbbruder der Mutter des Louis Joergens, ebenfalls aus Götten Haus Nr. 42 stammend. Er trat auch in die Nordstaaten-Armee während des amerikanischen Bürgerkrieges ein und heiratete 1862 seine Frau Mary Renth, die am 19.08.1844 geboren und am 05.02.1920 gestorben ist. Sie hatten insgesamt 12 Kinder. Vor 1870 zog die Familie dann nach Effingham um, wo er als Zimmermann arbeitete. Um 1876 kauften sie Land in Lucas township, Effingham county , und gründeten eine Farm. Alle 6 Söhne wurden Farmer. Auch heute noch wird das ursprüngliche Land von einer Joergens-Familie bewirtschaftet. Louis Joergens/Heinrich Ludwig Jürgens starb am 10. März 1925. Heute gibt es noch viele Joergens Familien in Illinois und Indiana, Nachfahren von Heinrich Ludwig Jürgens. Sein Nachruf folgt nachstehend:
Nachruf für Heinrich Ludwig Jürgens (Kopie des Originals und Übersetzung von Kurt Bremer) Nachruf Louis Joergens wurde am 27.05.1836 in Corbecke, Deutschland, geboren und er starb im Hause seines Sohnes G.A. Joergens in Winterrowd, Illinois, am 10. März 1925 um 12.45 Uhr im Alter von 88 Jahren, 9 Monaten und 10 Tagen nach kurzer Krankheit an einer Lungenentzündung. Der Verstorbene war ein Mann, der hoch angesehen war und geliebt wurde von allen die ihn kannten. Er war einer der Pioniere von Effingham County und ein Veteran des Bürgerkrieges. Herr Joergens wanderte aus Deutschland in die USA ein als er 16 Jahre alt war. Er verbrachte den größten Teil seines Lebens in Effingham county. In 1862 heiratete er Frau Renth aus St. Clair county. In dieser glücklichen Ehe wurden 12 Kinder geboren, 6 Jungen und 6 Mädchen. Nach ihrer Hochzeit lebten Herr und Frau Joergens für eine kurze Zeit in St. Clair county, danach zogen sie in die Stadt Effingham, wo sie bis 1876 lebten. Von dort zogen sie auf eine Farm bei der Stadt Lucas, wo sie bis 1915 wohnten. Danach zogen sie für einige Jahre nach Dieterich, Illinois. Nach dem Tode seiner Frau, die ihm am 05.02.1920 in das Jenseits vorausgegangen war, zog Herr Joergens nach Lucas zurück, wo er mit seinen Söhnen zusammen wohnte. 2 Söhne und 2 Töchter sind ihm im Tod vorausgegangen. Seinen Tod betrauerten seine hinterbliebenen 4 Söhne Gust, Henry, Louis und William, die alle in Effingham county leben. Ebenso Mrs Katie Nadler aus Marmouth, Süd-Dakota, Mrs Emma Nadler aus Clay County und Mrs Amelia Beerbaum aus Champaign county. Der Trauergottesdienst fand am Samstag um 14.00 Uhr statt, ausgeführt von Reverend H. Schmidt, Pastor der evangelischen Kirche in Lucas, in der der Verstorbene ein aktives Mitglied war. Seine sterblichen Überreste sind in Gegenwart einer großen Anzahl von Verwandten und Freunden auf dem Friedhof bei der Kirche zur letzten Ruhe gebettet worden.
26. Plenge, Friedrich Wilhelm (13717); geboren am 23.05.1835 in Plengen Haus, das auf der Lieth, etwa Boltenfranses Haus gegenüber auf dem heutigen Kirchplatz stand. Dieses Haus ist 1868 abgebrannt. Sein Vater Johannes Plenge war Schmied, seine Mutter Friederike Dierkes stammte aus Hansjürgens Haus. Friedrich Wilhelm Plenge wanderte 1857 in die USA aus. Er siedelte sich in New Orleans an und arbeitete dort als Blacksmith (Grobschmied, Hufschmied). Er war mit Amelia Maria Plenge verheiratet. Nach dem Tode seiner Frau am 19.12.1895 lebte er bei seiner Tochter Amelia und Schwiegersohn Thomas Chandler als "father in law". (Schwiegervater) Er ist am 5.11.1910 in New Orleans gestorben. 27. Weber, Heinrich Andreas (13750); geboren am 11.01.1839 in Rokes Haus. Er war ein Bruder des unter der Nr. 18 genannten Carl Joseph Weber. Seine Eltern waren Ignaz Weber und Eva Margaretha Wittkopp. Über ihn habe ich herausfinden können, dass er am 28.12.1859 mit dem Schiff Dorette New Orleans erreichte - wie auch die unter den Nrn 1 - 3 Genannten - , und dass er als Henry Weber 1880 in St. Louis lebte. Als Beruf war Laborer (Arbeiter) angegeben. Verheiratet war er mit Annie ?, die ebenfalls aus Deutschland stammte, und mit der er 4 Kinder hatte. 28. Dierkes, Johannes Joseph (13795); er wurde am 17.11.1839 in Winterschusters Haus geboren. Seine Eltern waren Heinrich Dierkes und Elisabeth Gründer. Johannes Joseph Dierkes ist 1862 in die USA ausgewandert. 1866 hat er seine Frau Christina geheiratet, mit der er 8 Kinder hatte, die in 1910 alle noch lebten. Er wohnte 1910 mit seiner Frau Christina in Cincinnati, county Hamilton, Ohio. Als Beruf war Zimmermann beim Hausbau angegeben. 29. Dierkes, Julius (13872); geboren am 07.02.1842 in Schafstalls Haus. Seine Eltern waren der Ackerwirth Heinrich Dierkes von Hansjürgens und Maria Catharina Quiter, die Erbin von Schafstalls Hof. Julius Dierkes wanderte 1864 in die USA aus. Er kam am 31.10.1864 von Bremen aus mit dem Schiff Oldenburg in den USA an und begab sich nach St Louis. In 1900 ist er als Farmer in Carondelet, St. Louis, Missouri erfasst. Er hatte zwei Töchter und einen Sohn. Seine Frau muss zu dem Zeitpunkt bereits verstorben sein. In 1920 lebte er am gleichen Ort auf der Farm, die sein Schwiegersohn übernommen und auf eine Turkey-Farm (Putenfarm) umgestellt hatte. Julius Dierkes ist am 20.02.1925 im Alter von 83 Jahren gestorben und am 23.02. auf dem St. Peter und Paul Friedhof in St. Louis beerdigt worden. Neben ihm wurde Elizabeth Dierkes, seine Frau, am 17.11.1927 begraben. 30. Kleinschmidt, Johannes (14019); geboren am 18.12.1848 in Bäckerjosts Haus. Seine Eltern waren der Ackermann Karl Kleinschmidt und die Försterstochter Genoveva Berendes aus Schweckhausen. Johannes (John) Kleinschmidt kam am 29.10.1866 mit dem Schiff Deutschland von Bremen nach New York. John Kleinschmidt lebte sowohl 1880 als auch 1910 in Oak Creek, County Milwaukee, Wisconsin; als Beruf war Farmer angegeben. Er war mit Catharina Kleinschmidt verheiratet, die 1850 in Wisconsin geboren, deren Eltern aber deutsche Einwanderer waren. Sie hatten keine Kinder. 31. Wiegartz, Anna Maria Elisabeth; geboren am 24.06.1823 in Herbolds Hause. Ihr Vater Jois Wiegartz wurde im Kirchenbuch als Halbmeier bezeichnet. Die Mutter Maria Elisabeth Riepen stammte aus Dierkes Haus. Auf Liesbeth (ihr Rufname) Wiegartz bin ich durch einen Hinweis in einem Brief vom 21.04.1893 des ausgewanderten Ignaz Bremer aus Mantels Haus an seinen Bruder Carl gestoßen, in dem er über eine Fahrt nach St. Louis schreibt: „Ich hatte nämlich 10 gemästete Ochsen dorthin gebracht und nach Erledigung meiner Geschäfte habe ich auch einige Bekannte besucht, so Joseph und Heinrich Jürgens, eine Frau Dierkes, früher Herbolds Liesbeth, Clemens Richter, früher der Rasche, und andere mehr“. Da mir auch 6 Körbecker mit dem Namen Dierkes als Auswanderer bekannt waren, ergab die weitere Suche folgendes: Clemens Johannes Dierkes und Elisabeth Wiegartz wanderten am 02.01.1848 von Bremen nach Galveston, einer Hafenstadt vor Houston in Texas im Golf von Mexiko gelegen, aus. Sie sind dort bei der Einwanderungsbehörde am 31.03.1848 erfasst. Da die Überfahrt zu der Zeit nur mit dem Segelschiff möglich und deren Dauer von den Windverhältnissen abhängig war, ist hier für die Überfahrt fast ein Vierteljahr notwendig gewesen. Clemens Dierkes und Elisabeth Wiegartz heirateten am 02.05.1848 in St. Louis. Sie blieben auch in St. Louis und im Census von 1880 ist für Clemens Dierkes als Beruf pensionierter Ziegeleiarbeiter und „Saloon“ angegeben. Er wird noch eine Gaststätte betrieben haben. Das Ehepaar hatte 2 Kinder, die 1865 und 1870 geborenen Söhne Edward und Henry. Clemens Dierkes ist am 13.12.1889 gestorben. Elisabeth Dierkes lebte nach dem Census 1900 noch in St. Louis. 32. Dierkes, Clemens Johannes; geboren am 05.09.1822 in Berg Haus. Sein Vater war der Maurer Anton Dierkes oder Diederichs; seine Mutter die Maria Agnes Watermeier aus Tönen Hause. Mehr über seinen weiteren Lebensweg ist unter der Nr. 31. zu finden. Bei meinen weiteren Nachforschungen zu Clemens Dierkes und Anna Maria Elisabeth Wiegartz habe ich noch Informationen zum am 18.09.1819 geborenen Bruder Franciscus Ignatius Dierkes gefunden, die unter der Nummer 61 dargestellt sind. 33. Grewe, Anton (14041); Anton Grewe wurde am 04.03.1848 in Metten Haus geboren. Sein Vater war der Schuhmacher Hermann Grewe, der aus Rösebeck stammte. Seine Mutter Justina Schulze, vermutlich Erbin von Metten Haus. Anton Grewe erreichte New York mit dem Schiff Ohio am 26.07.1873. Am 05.08.1873 bereits heiratete er in St. Louis eine Anne Müller. Es ist davon auszugehen, dass die beiden sich vorher schon gekannt haben. Das Paar hatte 3 Kinder. Anton Grewe war nach dem Census von 1880 in St. Louis als Maurer und Saloonmitarbeiter tätig und in 1910 in Cincinatti als Brauereiarbeiter erfasst. 34. Eggers, Johannes Joseph (17386); geboren am 27.12.1833 in Kneppers Haus als Sohn des Ackermannes Adam Eggers und der Anna Maria Kuhlmann aus Oelde. Joseph Eggers erreichte New York am 22.01.1861 mit dem Schiff Humboldt. Nach dem amerikanischen Census ist er in 1870, 1880 und auch in 1900 in Fremont, Lyon, Kansas, erfaßt, Er besaß dort eine Farm und war mit seiner aus Deutschland stammenden Frau Charlotte verheiratet. Sie hatten 5 Kinder. 35. Menne, Johannes Ferdinand (17391); Ferdinand Menne gehörte auch zu den heimlichen Auswanderern. Er wurde am 13.08.1836 in Mecheln Haus als Sohn des aus Röttekes Haus stammenden Joseph Menne geboren, der die Maria Anna Wiedemeier, Erbin von Mecheln Haus, am 28.02.1835 geheiratet hatte. Festgestellt habe ich, dass ein Ferdinand Menne mit Geburtsjahr 1836 in Bonhomme, St. Louis, Missouri 1880 erfasst war. Er war verheiratet mit einer in Missouri geborenen Catharina mit deutschen Eltern. Als Beruf war Arbeiter genannt. Wegen der dürftigen Daten muß hier ein großer Vorbehalt gemacht werden, ob der gefundene Ferdinand Menne mit dem aus Körbecke ausgewanderten identisch ist. 36. Derenthal, Clemens Martin (17412); geboren am 11.11.1836 in Altenkösters Haus. Sein Vater war der Tischler Franz Aloys Blasius Derenthal aus Sauerlands Haus, der am 16.05.1823 die Erbin von Altenkösters Haus, Maria Anna Gründer, geheiratet hatte. Der Sohn Clemens Martin Derenthal soll 1866 in die USA ausgewandert sein. Dieser Hinweis ist in dem Buch "Westfalen in Amerika" von Friedrich Schütte enthalten. Weitere Unterlagen über das Auswanderungsdatum habe ich nicht gefunden. Clemens M. Derenthal hat jedoch am 13.01.1868 in St. Louis die Anna Catharina Grewe, die aus Bayern stammte, geheiratet. Das Paar hatte nach dem Census von St. Louis am 10.11.1880 2 Söhne und 2 Töchter sowie 3 Stiefkinder. In der vor kurzem im Internet gefundenen Todesbescheinigung, in der sein Todesdatum mit dem 25.Mai 1913 von seiner Frau Catharina angezeigt wird, steht interessanterweise, dass diese weder den Namen des Vaters noch der Mutter von Clemens Derenthal wusste. Catherina Derenthal ist am 28.12.1929 im Alter von 84 Jahren gestorben. 37. Bessen, Anna Helena; geboren am 19.06.1807 in Verwalts Haus. Das Datum ihrer Auswanderung ist nicht bekannt. Ihr Neffe Joseph Gocke schrieb in seiner Chronik: „Ebenso machte unserer Mutter ihre Schwester Anna Helena Bessen als junges Mädchen nach Amerika und ist dort sehr alt geworden“. Maria Jakobi aus Sauerlands Haus wies zur Bessen-Seite ihrer Verwandschaft in ihrer Familienchronik auch auf diese Auswanderung hin und fügte an: „sie heiratete einen Louis von Büren in Amerika“ und Ignaz Bremer schrieb in seinem 1. Brief v. 09.01.1870 nach seiner Auswanderung und über seine Ankunft in St. Louis: „ am 27.12. besuchte ich Onkel Luis und Tante. Dieselben wohnen eine Stunde von der Stadt, und sind wohlhabend. Ich habe einen Monat bei ihnen gearbeitet. Anna Helena Bessen war eine Schwester von Ignaz Bremers Mutter. Von Duane Alan Rogers aus den USA, einem Urenkel der Anna Helena Bessen, habe ich erfahren, dass sie am 20.09.1836 in Saint Louis Benedict Anton Luis aus Büren bei Paderborn geheiratet hat. Dieser war am 15.12.1808 in Büren geboren und ist am 21.01.1873 in St. Louis gestorben. Anna Helena Bessen ist am 24.04.1892 in St. Louis gestorben. Sie ist auf dem dortigen Calvary cemetery neben ihren Mann begraben worden. Ihre Tochter Josephine heiratete den Heinrich Ludwig Jürgens vom Amthof in St. Louis. Sie wurde 1849 geboren und ist 1927 gestorben. 38. Bremer, Ignaz; geboren am 05.06.1844 in Mantels Haus. Seine Eltern waren Johannes Bremer und Anna Carolina Theresia Bessen aus Verwalts Haus. Er ist am 03.10.1869 von Bremerhaven aus in die USA ausgewandert und baute sich in Brinktown, Maries County, Missouri eine Farm auf. Ignatz Bremer ist dort am 01.10.1916 gestorben. Seine Lebensgeschichte ist in diesem Buch auf den Seiten 7 - 55 wiedergegeben. 39. Jürgens, Clemens August; geboren am 24.07.1810 in Bölten Haus. Seine Eltern waren Henricus Jürgens und Anna Maria Wiegartz. Clemens August Jürgens muß um 1835 in die USA ausgewandert sein. Am 22.04.1838 heiratete er die am 12.03.1818 in Deutschland geborene Pauline Menzel in Pittsburgh, Pensylvania. 1847 zog Clemens Jürgens mit seiner Familie nach Illinois. In 1853 zog er dann nach Osage County, Missouri. Dem Paar wurden zwischen 1840 und 1863 12 Kinder geschenkt, von denen Henry Jürgens, geb. 14.01.1853, gestorben 23.04.1939, die Farm erbte. Clemens Jürgens starb am 24.01.1890 und wurde auf dem Crismon Friedhof in Vienna, der Hauptstadt von Maries County, begraben. Der Sohn Henry Jürgens starb auf seiner Farm am 23.04.1939 in der Nähe von Brinktown, Maries Cunty, Missouri. Bei Brinktown hatte auch Ignaz Bremer seine Farm. Clemens Jürgens Frau Pauline starb am 22.07.1912. Sie ist 96 Jahre alt geworden. Ignaz Bremer schreibt in einem Brief v. 29.12.1911 an seine Schwester Friederike über einen Besuch bei Pauline Jürgens: „Neulich habe ich auch meine Tante Jürgens besucht. Die Witwe des Bruders unseres einstigen Stiefvaters (Ignaz Mutter hatte nach dem Tode ihres Mannes den Leibzüchter Heinrich Jürgens auf dem Amthof geheiratet – K.B.). Sie ist 95 Jahre alt und noch körperlich und geistig frisch. Wir hatten uns seit zehn Jahren nicht mehr gesehen und so mussten wir vor freudiger Wehmut auch erst weinen bevor eine Unterhaltung in Fluß kam. Ich bin von ihren Bekannten vor vierzig Jahren noch der einzig Überlebende. Sie hat zwei unverheiratete Söhne, welche in meinem Alter stehen, und bei ihr geblieben sind“. 40. Jürgens, Heinrich Ludwig; Heinrich Ludwig Jürgens wurde am 30.12.1834 auf dem Amthof geboren. Seine Eltern waren Heinrich Jürgens und Elisabeth Bremer. Heinrich erreichte bei seiner ersten Auswanderung am 28.12.1859 New Orleans. Er kam von Bremen mit dem Schiff Dorette und fuhr weiter den Mississippi aufwärts bis Saint Louis. Er ist 1868 noch einmal wegen eines Mädchens nach Körbecke zurückgekommen, dann aber 1869 erneut in die USA nach St. Louis gegangen. Heinrich lebte in St. Louis als Lebensmittelhändler und Gastwirt. Er war verheiratet mit einer Josephine Luis. Sie hatten 4 Kinder; mit im Haushalt lebte auch die Schwiegermutter Helena Luis (es ist nicht auszuschließen, dass es sich hierbei um die Anna Helena Bessen handelt, die unter Nr. 37 erfasst ist) Heinrich Jürgens ist am 3. August 1910 gestorben. Ignaz Bremer schreibt hierzu in einem Brief vom 03.09.1910 an seinen Bruder Clemens: „Dein Schreiben vom 13. vorigen Monats erhalten und mit Freuden vernommen, dass ihr alle gesund seid. Am 4. August früh am Morgen erhielt ich von St. Louis, mittels Telephon, die Nachricht, dass am Tage zuvor der Henry Jürgens gestorben sei und das Begräbnis am 5. August stattfinden werde. Nun hätte ich noch am selben Tage dort eintreffen können, um Bruder Henry die letzte Ehre zu erweisen. Bin jedoch nicht hingekommen, weil ich mich zu der Zeit nicht besonders wohl fühlte. Es sind nun schon neun Jahre seitdem ich Heinrich zuletzt sah. Kurz vor seines Bruders Clemens Tode“. Seine Frau Josephine Louis war die leibliche Cousine des Henry Jürgens, denn sie war eine Tochter der Anna Helena Bessen, einer Schwester seiner Mutter. 41. Jürgens, Franz Joseph; Franz Joseph Jürgens wurde am 08.06.1829 auf dem Amthof geboren. Seine Eltern waren Heinrich Jürgens und Elisabeth Bremer. Joseph Jürgens kam am 28.11.1854 mit dem Schiff Admiral in New Orleans an. Von dort fuhr er weiter nach St. Louis. Er war verheiratet mit Helena geb. ???. Sie hatten 5 Kinder, 3 Söhne und 2 Töchter. Joseph Jürgens lebte in St. Louis, 1880 war er als Arbeiter erfasst, Im Census von 1900 ist er als Kohlenhändler eingetragen. Joseph Jürgens ist 1910 gestorben. Auch mit ihm hatte Ignaz Bremer Kontakt. In einem Brief vom 16.07.1910 an seinen Bruder Clemens schreibt er: „…..Auch der Brother Henry Jürgens wollte uns im Juni besuchen, hat dann aber die Gelbsucht bekommen und so wurde nichts daraus. Henry hat all seine Habe verkauft und lebt von seinen Spargeldern. Auch der Joseph Jürgens lebt noch und geht es ihm dank seiner guten Söhne, noch sehr gut“. Joseph Jürgens ist jedoch im Jahr 1910 verstorben. 42. Jürgens, Clemens August; Clemens August Jürgens wurde am 07.03.1837 auf dem Amthof geboren. Seine Eltern waren Heinrich Jürgens und Elisabeth Bremer. Clemens Jürgens kam am 11.06.1867 mit dem Schiff Western Metropolis in New York an. Clemens baute sich eine Farm auf in Dry Creek, Maries county, Missouri. Im Census von 1900 sind er mit seinen 4 Kindern, 2 Söhne und 2 Töchter genannt. Seine Frau muß zu dem Zeitpunkt bereits verstorben sein. Die Tochter Mary heiratete einen Paul Dette aus dem Eichsfeld und diese besaßen eine eigene Farm in Miller, Maries County, Missouri. Die beiden Söhne und eine weitere Tochter lebten unverheiratet auf der elterlichen Farm. Ignaz Bremer schreibt hierzu am 15.04.1913 an seine Schwester Friedrike in Sauerlands Haus: „… Dem früheren Amthöfers Clemens seine älteste Tochter hat dieser Tage geheiratet. Ihres Mannes Name ist Paul Dette, kam vor etwa 10 Jahren vom Eichsfelde hierher. Sein Bruder war damals Pastor in Brinktown. Sie wohnen auf einer Farm. Die anderen Kinder des Clemens, zwei Söhne und eine Tochter sind nicht verheiratet und wohnen zusammen“. Clemens Jürgens ist um 1901 gestorben (siehe Nr 40 letzter Satz). Meine Verwandte in Missouri, Carol Hunt geb. Bremer, schrieb mir in einer e-mail v. 25.06.2005 „in the Brinktown Cemetery is a Henry Juergens, April 5, 1875 – January 11, 1945 and there is August Juergens March 23 1877 – November 8, 1968. Hierbei handelt es sich nach dem oben genannten Census eindeutig um die beiden Söhne von Clemens August Jürgens. Das mir von Carol übersandte Bild von Henry Juergens Grabstein ist nebenstehend abgebildet. 43. Watermeier, Johannes; geboren am 10.09.1822 in Nögels Haus als Sohn des Ackermannes Johannes Bernard Watermeier und der Maria Helena Lester; über ihn und seine Auswanderung ist bisher nur der Hinweis aus Ignaz Bremers Brief vom 07.01.1870 bekannt, in dem er schreibt: „Wir kamen den 7. Dez. (1869 K.B.) des Morgens bei Joseph Bessen an. Derselbe brachte uns mit seinem Wagen, unter Führung seines Hofmeisters nach Heinrich Bielefeld seiner Farm, welche 1 ½ Stunde weit von Prairie du Rocher ist. Das war eine lustige Fahrt. Vorn auf dem Wagen saßen Nögels Johannes und Heinrich Bielefeld. Mitten saß August Jostes. Daneben stand der lustige Deklamant Joseph Bessen". Es ist davon auszugehen, dass Johannes Watermeier als Hofmeister auf der Farm des Joseph Bessen gearbeitet hat. 44. Krull, Friedrich Wilhelm; Friedrich Wilhelm Krull wurde am 24.06.1830 in Hawer Haus geboren. Sein Vater war Ferdinand Krull aus Bühne, der die Witwe Elisabeth Dierkes geb. Wille in Hawer Haus heiratete, die zuvor mit Joannes Christopherus Dierkes in Hawer Haus verheiratet war. Elisabeth Wille stammte aus Lütgeneder. Friedrich Wilhelm Krull hatte 4 Geschwister, die beiden Schwestern sind als Kleinkinder gestorben. Er und seine zwei Brüder sind in die USA ausgewandert. Friedrich Wihelm Krull leistete vom 4.10.1851 bis 14.10.1856 seinen Militärdienst in der preußischen Armee ab und kam am 17.06.1857 mit dem Schiff Ernestine von Bremen aus in New Orleans an. Mit ihm kam Maria Jostes aus Davids Haus (siehe Nr. 45), die er dann später in St Louis heiratete. Als Beruf war für ihn cabinet maker (Schreiner) angegeben. Friedrich Wilhelm Krull erhielt 1865 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Aus der Ehe mit Maria Jostes gingen 4 Kinder hervor, von denen die älteste Tochter Mary im Kindesalter gestorben ist. Die Familie lebte in St. Louis, wo Friederich Wilhelm Krull am 26.10.1911 gestorben ist. Seine Frau Maria ist auch dort am 28.06.1916 gestorben. 45. Jostes, Maria Elisabeth; Maria Jostes wurde am 28.02.1832 in Davids Haus als Tochter des Adamus Jostes und der Elisabeth Scheideler (aus Haarbrück) geboren. Sie erreichte New Orleans am 17.06.1857 mit demselben Schiff wie Friedrich Wilhelm Krull. Weitere Informationen zu Maria Jostes sind unter der Nr. 44 zu finden. 46. Krull, Ferdinand Stepanus; Ferdinand Krull wurde am 19.10.1833 in Hawer Haus geboren. Weitere Einzelheiten zu seiner Familie siehe unter Nr. 44. Von ihm ist bisher lediglich bekannt, dass er mit demselben Schiff wie sein Bruder und Maria Jostes ausgewandert ist und am 17.06.1857 New Orleans erreicht hat. Danach verliert sich seine Spur. Von Josef Rokus habe ich weitere Informationen bekommen. Ferdinand Stephanus Krull hat die Maria Dierkes aus Körbecke in den USA geheiratet, die ebenfalls auf dem Schiff Ernestine war. Sie lebten in Garondelet, Missouri. Weiteres zu Maria Dierkes siehe unter der Nr. 46a. 46a. Dierkes, Maria; Maria Dierkes wurde am28.09.1838 in Schafstalls Hause geboren und war eine Schwester des unter der Nr. 29 aufgeführten Julius Dierkes. Sie heiratete den unter der Nr. 46 aufgeführten Ferdinand Krull. Die Familie hatte 4 Kinder. Maria Dierkes ist am 19.04.1920 in Garon-delet, Missouri verstorben. 47. Krull, Carl Ludwig; Carl Ludwig Krull wurde am 24.10.1822 in Hawer Haus geboren. Weitere Einzelheiten zu seiner Körbecker Familie siehe unter Nr. 44. Von ihm ist bisher lediglich bekannt, dass er mit seinem Halbbruder Friedrich Dierkes aus Hawer Haus und der Familie Hesse gemeinsam mit dem Schiff Emily Tailor nach New Orleans emigriert und dort am 13.11.1846 angekommen ist. Mehr habe ich bisher nicht über die Brüder Ferdinand und Carl Krull herausfinden können. Ein Auszug der Passagierliste ist bei der Familie Hesse veröffentlicht. 48. Dierkes, Friedrich; Friedrich Dierkes wurde am 19.02.1820 als Sohn des Christophorus Dierkes und der Elisabeth Wille aus Lütgeneder in Hawer Haus geboren. Von ihm ist bisher lediglich bekannt, dass er mit seinem Halbbruder Carl Krull und der Familie Hesse mit dem Segelschiff Emily Tailor in die USA ausgewandert und am13.11.1846 in New Orleans angekommen ist. Mehr habe ich bisher nicht herausfinden können. Ein Auszug der Passagierliste ist bei der Familie Hesse veröffentlicht. 49. Gocke, Carolina Christina; Carolina Christina Gocke wurde am 11.07.1819 in der vorderen Mühle als Tochter des Müllers Heinrich Gocke und seiner Frau Anna Maria Dierkes aus Hawer Haus geboren. Sie wanderte mit ihrem Sohn Laurentius um 1865 in die USA aus. Dort heiratete sie am 01.07.1865 den Clemens Watermeier, geb. am 21.02.1824 in Kriwets Hause. Vitus Gocke schreibt hierzu in seiner Chronik….“die 4. Tochter Carolina heiratete in Amerika den Clemens Watermeier von hier aus Kriwets Hause. Ihr einziger Sohn Lorenz besitzt eine Farm in Amerika und hat eine Frau aus Baden“; über Clemens Watermeier und Carolina Gocke habe ich keine weiteren Informationen gefunden. 50. Gocke, Laurentius; Laurentius Gocke wurde am 27.09.1852 in der vorderen Mühle als Sohn der Carolina Gocke geboren. Alle bekannten Informationen über ihn und seinen weiteren Lebensweg in den USA sind in der Nr. 49 enthalten. Inzwischen habe ich mitgeteilt bekommen, dass Laurenz Gocke von Clemens Watermeyer adopiert wurde und als Lorenz Watermeier auf seiner Farm in Brushy Mound, Macoupin County, Illinois gelebt hat, wo er am 29.01.1904 und seine Frau Christina am 27.06.1905 verstorben sind. 51. Winter, Theresia; Theresia Winter wurde am 14.03.1823 in Straten Haus als Tochter des Ackermannes Wilhelm Winter und der Maria Elisabeth Derenthal vom Bockshof geboren. Sie ist am 08.05.1854 gemeinsam mit der Familie des Johann Georg Bessen aus Kranlippes Haus (siehe nachstehende Passagierliste) in New Orleans angekommen. Weitere Informationen über sie konnten bisher nicht gefunden werden. Dies ist auch deshalb schwierig, weil sie durch eine vermutliche Heirat einen anderen Familiennamen erhalten hat und eine weitere Verfolgung in den vorhandenen Unterlagen nicht mehr möglich ist. 52. Bremer, Francicus Josephus; Franciscus Josephus Bremer wurde am 07.05.1820 in Hohl Haus als Sohn des Ackermannes Franciscus Conradus Bremer aus Sassen Haus, der 1814 die Witwe Anna Maria Lucia Catharina Elisabeth Hesse geb. Rosen in Hohl Haus geheiratet hatte, geboren. Von ihm ist bisher nur bekannt, dass er am 13.11.1846 mit dem Schiff Emily Tailor New Orleans erreichte. Auf diesem Schiff waren auch die Familie Hesse und die Halbbrüder Friedich Dierkes und Carl Krull aus Hawer Haus. Weitere Informationen liegen zur Zeit nicht vor. 53. Goeken, Johannes Bernard; Johannes Bernard Goeken wurde am 21.05.1805 in Riepen Haus als Sohn des Municipial und Colon Johannes Goeken und der Anna Maria Bremer aus Büttlers Haus geboren. Auf seine Auswanderung bin ich in der Körbecker Gemeindechronik gestoßen, in der der damalige Gemeindevorsteher Ignaz Bremer aus Thönen Haus unter dem Juli 1835 eingetragen hat: In diesem Monat sind J.B. Goeken und B.J. Menne nach Amerika gemacht. Die weitere Suche ergab, dass in den Passagierlisten des Schiffes Manco, das am 05.01.1836 in New Orleans angekommen ist, auch die Passagiere J.B. Goeken und B.J. Menne genannt sind. Weitere Informationen zu diesen beiden Personen habe ich bisher nicht gefunden. 54. Menne, Bernard Joseph; Bernard Joseph Menne wurde am 08.05.1811 in Büttlers Haus in der Hohlen Weide als Sohn des Schreiners Bernardus Menne und der Agnes Bremer geboren. Über seine Auswanderung wird auf die Ausführungen in der Nr. 53 verwiesen. Anzumerken bleibt noch, dass es sich bei Johannes Bernard Goeken und Bernard Joseph Menne um Vettern handelte. 55. Goeken, Franz Joseph; Franz Joseph Goeken wurde am 23.12.1809 in Riepen Haus als Sohn des Municipial und Colon Johannes Goeken und der Anna Maria Bremer aus Büttlers Haus geboren. Auf seine Auswanderung bin ich in der Körbecker Gemeindechronik gestoßen, in der der damalige Gemeindevorsteher Ignaz Bremer aus Thönen Haus unter dem Sept. 1836 eingetragen hat: Franz Joseph Goeken ist in diesem Monat nach Amerika gemacht. Es ist davon auszugehen, dass ihn die ersten positiven Nachrichten von seinem Bruder aus Amerika motiviert haben, ebenfalls dorthin auszuwandern. 56. Menne, Joseph (13597); Joseph Menne wurde am 14.11.1846 in Schuljohanns Haus als Sohn des Wageners (Stellmachers) Clemens Menne und seiner Frau Friedrika Ferdinande aus Bühne geboren. Nach den Eintragungen im Census ist er 1885 in die USA ausgewandert. In 1900 lebte er in Lincoln, Nebraska. Zu der Zeit lebte sein 14 jähriger Sohn Gustav und eine 9 jährige Tochter bei ihm. Als Beruf ist Klempner angegeben. Nach dem Census von 1930 lebte er ebenfalls dort in der Familie seines Sohnes Gustav. 57. Jacobs, Bernard (15244); Bernard Jacobs wurde am 16.01.1808 in Schlicker Haus als Sohn des Tagelöhners Johannes Jacobs und seiner Frau Maria Agnes Ehebrecht aus Garten Haus geboren. Er ist in der Liste der heimlichen Auswanderer geführt. Konkretes über seine Auswanderung konnte nicht in Erfahrung gebracht werden. Im Körbecker Kirchenbuch hat der damalige Pastor Paschen unter dem 13.08.1839 bei der Eintragung der Hochzeit mit der Maria Ellebrecht, geb. am 12.09.1813 in Phalsburg im Elsass, Tochter des Körbecker Försters Anton Ellebrecht und seiner Frau Antoinetta Tietge, vermerkt: Bernard Jacobs, Zimmermann, wohnhaft in Nordamerika. Hieraus ist zu schließen, dass Bernard Jacobs bereits ausgewandert war, sich eine Existenz aufgebaut hat, um dann zurückzukehren und seine Freundin/Braut in Körbecke zu heiraten und nach Amerika zu holen. Hierfür spricht auch, dass im Körbecker Kirchenbuch weder Geburten aus dieser Ehe noch Todeseintragungen für die vorgenannten Personen vorhanden sind. Die Hintergründe über den Geburtsort im Elsass hat Clemens Bremer in seiner Chronik "Von und für Cörbecke" festgehalten. Dies ist auch im Internet unter: http://www.weweber.de/ (Inhaltsverzeichnis, Teil 3, unter dem Hinweis "als kaiserliche Werber") nachzulesen. 58. Ellebrecht, Maria; Hierzu wird auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen. 59. Flotho, Franciscus Josephus; Franciscus Josephus Flotho wurde am 13.10.1813 als Sohn des Johannes Georgius Flotho und der Maria Margaretha Rehrmann aus Daseburg geboren. Johannes Georgius Flotho hatte die Witwe Maria Margaretha Götte geb. Rehrmann in Götten Haus Nr. 42 am 07.06.1802 geheiratet, nachdem ihr Mann Johannes Conrad Götte am 05.01.1802 verstorben war. Der Sohn Franciscus Josephus Flotho muß nach den Angaben (siehe zu Nr. 25) ebenfalls ausgewandert sein. Hierzu liegen mir bisher aber keine weiteren Informationen vor. In der Zwischenzeit habe ich von Barb Dembinski (siehe zur Nummer 25) die Kopie des Census von 1850 erhalten, in dem Joseph Flotho am 14.08.1850 mit seinem Alter von 36 Jahren als carpenter (Zimmermann) erfasst ist (siehe auch nachstehenden Auszug). Weiter habe ich in ancestry. com festgestellt, dass Joseph Flotho am 14.03.1847 in St. Clair/Illinois die in Illinois 1829 geborene Esther Ann Day geheiratet hat.
Auszug aus dem Census von 1850 – aufgenommen am 14.08.1850 – in dem Joseph Flotho als Carpenter – Zimmermann – erfasst ist. 60. Menne, Franz Ignaz (15563); Franz Ignaz Menne gehörte ebenfalls zu den heimlichen Auswanderern. Er stammte aus Happen Hause und wurde am 04.04.1835 als Sohn des Ackermannes Johannes Menne und der Anna Maria Jacobi geboren. Von ihm ist lediglich bekannt, dass er im amerikanischen Census von 1860 in Mascoutah, St. Clair, Illinois, erfasst ist. Mehr konnte bisher nicht über ihn in Erfahrung gebracht werden. In diesem Zusammenhang wird auf die Nrn. 25 und 59 verwiesen. Der in Nr. 25 genannte Heinrich Ludwig Jürgens aus Götten Haus Nr. 42 hatte sich nach seiner Auswanderung zunächst auch in Mascoutah bei seinem Onkel Joseph Flotho niedergelassen. Es ist nicht auszuschließen, dass er und Franz Menne zusammen ausgewandert und beide zunächst in Mascoutah bei diesem schon früher ausgewanderten Körbecker untergekommen sind. Zu Franz Ignaz Menne habe ich die nachfolgende Bekanntmachung im Amtsblatt Minden gefunden: Deserteure Bekanntmachungen In der Untersuchungssache wider nachbenannte Reservisten aus dem Bezirke des 2. Westfälischen Landwehr-Regiments (Nr. 15) Franz Ignaz Menne, geb. den 4. April 1835 zu Coerbecke, Kreis Warburg, Reg. Bez. Minden hat ein von der 13 Division angeordnetes Kriegsgericht am 30. März 1861 dahin erkannt, daß sämmtliche genannte Angeklagte für Deserteure zu erklaeren, und jeder von ihnen in 50 Thlr., Peine jedoch in 250 Thlr. Geldstrafe zu verurteilen. Münster, den 15. April 1861, das Gericht der 13. Divison (veröffentlicht im Amtsblatt Minden 1861 - genannt waren hier eine ganze Reihe von Deserteuren aus anderen Ortschaften; im Zeitpunkt dieser Verurteilung war Franz Ignaz Menne schon einige Jahre in den USA)
61. Dierkes, Franciscus Ignatius; geboren am 17.08.1819 in Berg Haus. Sein Vater war der Maurer Anton Dierkes oder Diederichs; seine Mutter die Maria Agnes Watermeier aus Tönen Hause. Er war ein Bruder des unter Nr 32 aufgeführten Clemens Dierkes. In einem Internet Blog fand ich folgende Informationen von einem Mann namens Dietz, der Vorfahren eines 1860 in St. Louis geborenen Bernard Dierkes suchte, weil dieser Bernhard Dierkes der erste bekannte Vorfahre seines Stammbaumes mütterlicherseits war. Auszugsweise - übersetzt - schreibt er Folgendes: St. Louis war um 1850 eine kleine Stadt. So begann ich, die gefundenen Dierkes zu sortieren. ……. Da ist eine dritte Dierkes Familie, die in dem Zusammenhang meiner Suche interessant ist. Die Familie von Clemens Dierkes, geb. 1822, geheiratet in St. Louis 1848, ein Maurer sein ganzes Berufsleben lang. (Als er 1880 aus dem Berufsleben ausschied, eröffnete er in St. Louis einen Saloon). Dieser Clemens Dierkes wanderte 1848 über Galveston in die USA ein. ….. Nach einer etwas intensiveren Suche fand ich eine Copie der Passagierliste des Schiffes Jonathan Dethard, das von Bremen kommend am 02. Januar 1848 Galveston an der texanischen Küste erreichte. Ich war überrascht zwei Zeilen weiter eine „Elizabeth Wiegards“ zu finden, die er laut Heiratsregister von St. Louis 4 Monate später heiratete. Zwischen beiden stand jedoch in der Passagierliste „Igna. Do“, da do eine Abkkürzung für ditto bedeutete musste dort noch ein weiterer Dierkes mit Clemens eingewandert sein. Anzumerken ist, dass Igna nach der überschriebenen Eintragung in der Passagierliste sowohl ein Mann als auch eine Frau sein konnte. Als Beruf war Maurer eingetragen. Was ging da vor??“ Der oben genannte Ahnenforscher Dietz vermutete weiter, dass Igna für Ignatius stehen könnte, dann wäre es ein Mann oder aber auch für Ingeborg, dann wäre es eine Frau. Diese könnte die Frau von Clemens Dierkes sein und Elizabeth Wiegards ihre Schwester. Dann müsste Ingeborg kurz nach ihrer Ankunft in den USA gestorben sein und er habe danach seine Schwägerin Elizabeth Wiegards geheiratet. Eine Lösung fand er nicht. Für mich dagegen war klar, dass es sich bei dem Igna um den oben genannten Franciscus Ignatius Dierkes handeln musste, einem Bruder von Clemens Dierkes, denn in den Körbecker Kirchenbüchern taucht er später weder im Heiratsregister noch bei den Sterbefällen auf. Mehr über Franciscus Ignatius habe ich nicht gefunden. Leider sind auch meine Versuche, Kontakt mit dem vorgenannten Dietz aufzunehmen, fehlgeschlagen. 62. Götte, Helena, Anna Cornelia, geb. 24.08.1825 in Uhen Haus, war eine Schwester des unter der Nr. 22 aufgeführten Antonius Götte. Sie ist ebenfalls auf dem nachstehenden Auszug der Passagierliste enthalten, auf der auch die Brüder Clemens und Ignaz Dierkes und Elisabeth Wiegartz stehen. Über ihren weiteren Verbleib in den USA liegen mir keine Informationen vor.
Clemens Dierkes, Igna. Do (=Ignatz dito), Eliz. Wichhardt 63. Wittkopp, Maria Elisabeth; Peter Peine aus Gelsenkirchen, dessen Vorfahren aus Rösebeck stammen, hat mich auf eine weitere Auswanderin aus Körbecke aufmerksam gemacht. Es handelt sich um Maria Elisabeth Wittkopp aus Tees Hause, geb. am 11.08.1833 in Körbecke und ausgewandert in 1855 in die USA. Am 31.05.1855 heiratete sie in Boston, Masachusetts Carl Wilhelm Wieners aus Knaken-Hause in Rösebeck, der schon 1833 ausgewandert war. Das Ehepaar hatte 10 Kinder, von denen im Jahre 1900 noch 6 lebten. Das Ehepaar Wieners lebte in Chicako, county Cook, Illinois,. Dort ist Maria Elisabeth Wieners geb Wittkopp am 26. 11. 1902 verstorben, ihr Mann Charles (Karl Wilhelm) 4 Tage später am 30.11.1902. mit den einzelnen Familienangehörigen und den Einzelauswanderern habe ich bisher 163 Personen als Körbecker Auswanderer ermittelt. Zu einer Anzahl der heimlichen Auswanderer konnten bisher keine Nachweise über ihren Verbleib in Amerika gefunden werden. Insofern hoffe ich, dass diese Liste durch die Mithilfe von Körbecker Einwohnern und ihren Informationen aus den eigenen Familien noch erweitert werden kann).
Auswanderungen nach Südafrika Clemens Bremer schreibt in seiner Chronik über die Auswanderer aus Körbecke auch, dass "zwei mittellose Familien wegen ungenügender Überfahrtsmittel mit einem Agenten über das Reiseziel Australien paktiert hätten. Nach der Überfahrt sollten sie für die vorgelegten Reisekosten eine bestimmte Zeit in ein Dienstverhältnis treten. Sie wurden aber nicht in Australien sondern in Afrika gelandet. Ihre Nachrichten kamen aus der Nähe von Kapstadt, wo es ihnen anscheinend gut ging". Hierzu enthält die Chronik von Vitus Gocke den Hinweis, dass die Familien Degenhardt aus Degenhardtshause, Peine aus Grabenhause und Gründer (Schloßkarl - Karl Gründer stammte aus Muddenhagen und hatte nach Körbecke geheiratet) nach Kapstadt ausgewandert seien. Bei meinen Recherchen habe ich jetzt einen Hinweis gefunden, dass "Joseph Peine, Arbeiter, 35 Jahre, mit Frau Therese geb. Bremer, 36 Jahre (gebürtig aus Rösebeck), und der Tochter Josephine, 7 Jahre, und Carl Gründer, Arbeiter, 41 Jahre, mit Frau Agnes geb. Blömeke, 38 Jahre (aus Anengelns Hause), und den Kindern Heinrich, 13 Jahre, Joseph, 9 Jahre, und Carl 2 Jahre am 15. Juni 1860 mit dem Schiff Wandrahm von Hamburg aus nach Südafrika ausgewandert sind". (Mehr konnte ich über die beiden Familien aber nicht in Erfahrung bringen). Die Personen, die nach Südafrika ausgewandert sind, sind nicht in der folgenden Auswandererliste enthalten. Alphabetische Auswandererliste Die vorstehend genannten Auswanderer habe ich in der nachstehenden Liste zur besseren Übersicht noch einmal in alphabetischer Reihenfolge zusammen gefasst. Zu dieser Liste bedarf es noch folgender Anmerkungen: In der Spalte „Auswanderungsjahr“ habe ich bei den heimlichen Auswanderern, über die ich keine weiteren Informationen gefunden habe, das Jahr eingesetzt, das Friedrich Müller bei seinen Recherchen ermittelt und festgehalten hat. In der Spalte „Zielland“ habe ich das Land der Vereinigten Staaten von Amerika angegeben, das ich bei meinen Recherchen ermittelt habe. In der Spalte „Bemerkungen“ habe ich vermerkt, bei wem es sich um einen „heimlichen Auswanderer“ gehandelt hat und ob über ihn in den vorhergehenden Ausführungen im Rahmen seiner Familie oder unter einer fortlaufenden Nummer als Einzelperson berichtet worden ist. 2 der von Friedrich Müller genannten heimlichen Auswanderer sind nicht in die USA sondern nach Australien bzw. Belgien (Brüssel) ausgewandert. Zu etlichen dieser heimlichen Auswanderer habe ich keine weiteren Informationen gefunden. In der Liste der heimlichen Auswanderer waren auch 10 in Körbecke lebende jüdische Personen aufgeführt. Da diese als Personen jüdischen Glaubens nicht in den Körbecker Kirchenbüchern geführt wurden und auch anderweitig keine Informationen über sie vorlagen, habe ich sie zusammengefasst am Schluß der Tabelle aufgeführt. Alphabetische Auswandererliste
|